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Polizisten tragen mehrere Kisten aus dem Haus des Tatverdächtigen.

© David Young/dpa

Update

Verdacht auf Kindermord: Polizei gräbt Garten in Wuppertal um

In einem Haus hatte die Polizei zuvor groß Mengen Kinderpornos gefunden. In einem Safe lagen Zeitungsartikel über vermisste Kinder.

Die Polizei hat am Samstag in Wuppertal das Umgraben eines Gartens fortgesetzt, weil sie den Verdacht hat, dass dort Kinderleichen vergraben sein könnten. Die Beamten setzten Bagger und Leichenspürhunde ein. Zutage förderten sie nichts. Am Sonntag solle aber weiter gegraben werden, sagte Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert.

In dem dazugehörigen Haus, das von einem 83 Jahre alten Mann bewohnt wird, hatte die Polizei große Menge Kinderpornografie und einen scharfen Revolver entdeckt. Außerdem stieß sie in einem Safe auf Zeitungsartikel über vermisste Kinder. „Wir haben bislang keine Beweise, dass der Mann etwas mit dem Verschwinden der Kinder zu tun hat“, hatte Baumert am Freitag betont.

Der 83-Jährige habe zwar den Besitz der Kinderpornografie zugegeben, beteuere aber, dass er keinem Kind etwas angetan habe. Die offenkundig pädophile Neigung des Mannes und die Funde in seinem Haus ließen aber den Verdacht zu, es könne sich um einen Kindermörder handeln. Dem müsse die Polizei nachgehen - auch wenn es vielleicht nur darum gehe, den Verdacht auszuschließen.

Polizisten trugen am Samstag drei prall gefüllte Kartons aus dem Haus und fuhren sie in einem Polizeiauto weg. Schon am Freitag hatten Bagger auf dem verwahrlosten Grundstück gegraben, aber nichts gefunden.

Der 83-Jährige war aufgefallen, weil er - engagiert in der Flüchtlingshilfe - einer syrischen Familie einen USB-Stick gegeben hatte, auf dem für sie wichtige Formulare abgespeichert waren. Auf dem Stick waren aber nicht nur die Formulare, sondern auch Kinderpornografie. Der Vater der Familie informierte daraufhin die Arbeiterwohlfahrt, und diese wiederum schaltete die Polizei ein. (dpa)

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