
© SenASGIVA/Anja Weber
Intergeschlechtliche Menschen: Berlin startet Kampagne gegen Diskriminierung
Weil in der Mehrheitsgesellschaft wenig Wissen über Personen mit Varianten der Geschlechtsentwicklung vorhanden ist, möchte Berlins Sozialsenatorin mit einer Plakatkampagne zum Abbau von Vorurteilen sorgen.
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Berlin wirbt mit einer Kampagne für mehr Akzeptanz von intergeschlechtlichen Menschen. So sollen online und an 250 Orten in der Stadt bis 27. April Porträts von Berliner*innen präsentiert werden, die über angeborene körperliche Geschlechtsmerkmale verfügen, die sich nicht nur weiblich oder nur männlich einordnen lassen.
Berlins Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) erklärte am Dienstag zum Auftakt der Kampagne, es sei wichtig, dass intergeschlechtliche Menschen ohne Angst und Scham in Berlin leben können. „Sie sind Teil dieser Stadt und gestalten sie aktiv mit“, sagte Kiziltepe. Sie dankte den Beteiligten für ihre Bereitschaft, in der Kampagne ihr Gesicht zu zeigen.
Nach Senatsangaben ist in Berlin etwa jeder 60. Mensch intergeschlechtlich. Oft werde Intergeschlechtlichkeit erst im Laufe des Lebens sichtbar. Betroffene könnten dabei unterschiedliche Geschlechtsidentitäten haben: „Sie sind Frauen/Mädchen, Männer/Jungen, nichtbinär, inter oder nutzen weitere Selbstbeschreibungen“, heißt es in der Pressemitteilung.
Seit 2021 sind Operationen verboten, die dazu dienen, das körperliche Erscheinungsbild eines Kindes mit Variationen der Geschlechtsmerkmale an das des männlichen oder weiblichen Geschlechts anzugleichen. So sollen die körperliche Selbstbestimmung geschützt und schwerwiegende gesundheitliche Folgen durch Eingriffe ohne Einwilligung der Betroffenen verhindert werden.
Zur Begründung für die Kampagne hieß es weiter, Unwissen und Fehlannahmen erschwerten den Abbau von Diskriminierung. (epd)
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