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Festival der Anastasia-Bewegung.

© Wikimedia Commons/Informationsagentur Bel.ru

Tagesspiegel Plus

Rassistische Ökosekte: Was wurde aus der Anastasia-Bewegung?

Sie ziehen aufs Land und erhoffen sich übersinnliche Fähigkeiten. Trotz Beobachtung durch den Verfassungsschutz breitet sich die Anastasia-Bewegung weiter aus.

Stand:

Kritiker warnen, bei der aus Russland stammenden Anastasia-Bewegung handle es sich um eine „Rutschbahn in den Rechtsextremismus“. Die esoterischen Öko-Siedler bestreiten dies – und verschweigen dabei entscheidende Details.

1 Der Plan

Nach außen hin verkaufen sie ihre Ideologie als harmlos: Es gehe lediglich darum, ein Leben in Einklang mit der Natur zu führen, behaupten Anhänger der Anastasia-Bewegung. Dafür ziehen sie aufs Land, gründen sogenannte „Familienlandsitze“ und versuchen sich als Selbstversorger. Wie genau dies geht, entnehmen sie einer zehnbändigen Romanreihe aus Russland.
Dass neben Garten, Hecke und Teich auch ein rassistisches und antisemitisches Weltbild sowie krude Esoterik zu den Grundpfeilern der Bewegung gehören, wurde lange bestritten. So konnte sich die Ökosekte bundesweit an mehreren Dutzend Standorten niederlassen, vor allem in ostdeutschen Flächenländern und in Norddeutschland. Zu den bekanntesten Gründungen zählte das Brandenburger Projekt „Goldenes Grabow“.

Um weiterzuwachsen, werden Interessierte auch mit absurden Glücksversprechen gelockt: Wer auf dem Land bestimmte Regeln befolge, heißt es, könne sogar übersinnliche Fähigkeiten wie Hellsicht und Telepathie erlangen.

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