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Reise: Ferien nach Wunsch

Faulenzen, aktiv sein oder Kultur erleben: Auf der Messe gibt’s Infos für jeden Geschmack

Die Aussichten waren rosig, die Vorfreude war groß: Ohne die Schatten einer Finanzkrise oder größerer Weltkatastrophen jedweder Art versprach die Internationale Tourismus-Börse (ITB) in Berlin zu dem sonnigen Ereignis zu werden, das der Branche gerecht wird. Und dann das: Nordafrika dampft. Pulverdampf aus den Geschützen der Despoten steigt ebenso auf wie der Dampf, den die gepeinigten Untertanen ablassen. Die schönen Küsten samt Stränden sozusagen vernebelt, das Geschäft aus europäischer Sicht zumindest zunächst zerstört, beziehungsweise erheblich gestört. Statt über schöne neue Ziele zu schwärmen, wird Nordafrika und dessen Zukunft (vor allem) als Reiseland das beherrschende Thema in den Messehallen sein.

Doch die Branche wäre nicht, was sie ist, fände sie sich damit ab. Die Verantwortlichen sind durch die einschneidenden Störungen ihres Geschäfts in den zurückliegenden Jahren gestählt, haben aus Krisen gelernt und können damit umgehen. Man ist flexibel geworden. Da werden schnell, wenn auch mit erheblichem Aufwand, die Touristenströme dorthin umgeleitet, wo weder die Erde noch ein Volk in Aufruhr bebt. Und das potenziell reiselustige Publikum wird wie immer die ITB als Chance erkennen, sich generell über Reisetrends und neue Ziele (so es sie noch gibt) zu erkundigen. Und dabei werden auch solche zunehmend wahrgenommen, die vor der eigenen Haustür liegen.

Hans-Gustav Koch, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Reiseverbandes (DRV) in Berlin, ist zuversichtlich, dass die Lage in Nordafrika die Messe nicht komplett überschatten wird. Der DRV-Manager geht davon aus, dass Tunesien (Halle 21 b) und Ägypten (Halle 23 a) trotz der Unruhen in ähnlicher Stärke wie im vergangenen Jahr auf der ITB vertreten sind. Selbst aus Libyen haben sich Reiseunternehmen angesagt (Halle 21 a).

Reisetrends lassen sich immer auch daran ablesen, wer wie viel Platz auf der ITB bucht. „Mittelamerika hat seine Ausstellungsfläche um 40 Prozent vergrößert, auch Kolumbien hat ordentlich zugelegt“, erklärt Astrid Ehring von der Messegesellschaft. Eine hohe Nachfrage sei auch in den arabischen Ländern allgemein zu spüren gewesen.

Auf der Messe dürfte für alle Globetrotter etwas dabei sein. Das Urlauberverhalten sei inzwischen sehr „hybrid“, sagt Koch und meint nicht nur die Zweiteilung in Spät- und Frühbucher. Immer mehr setzten sich Menschen, die „sinnstiftenden Urlaub“ verbringen wollen, von den preissensiblen „Sonne-und-Strand-Urlaubern“ ab. Doch ganz gleich, ob man in seinen Ferien faul in der Sonne liegen oder als Mountainbiker, Taucher oder Bergwanderer neue Erfahrungen sammeln will – auf der ITB werden alle Urlaubertypen bedient. gws

ITB BERLIN]MESSE BERLIN]

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