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Ermittler nehmen Betreiber von großer Darknet-Drogenplattform fest. (Symbolbild)

© dpa/Nicolas Armer

Rund 16.000 Nutzer und 72 Händler: Ermittler nehmen Betreiber von großer Darknet-Drogenplattform fest

Nach monatelangen Ermittlungen hat die Polizei einen Studenten festgenommen, der einen der größten deutschen Online-Drogenhandel betreibt. Er ist den Behörden nicht unbekannt.

Nach monatelangen Ermittlungen hat die Polizei den mutmaßlichen Betreiber einer großen Drogenplattform im Darknet festgenommen. Der Verdächtige ist 22 Jahre alt und Student aus Niederbayern. Er soll mit dem illegalen Marktplatz „Deutschland im Deep Web“ eine der größten deutschsprachigen Darknet-Plattformen betrieben haben.

Der Mann sei am Dienstag in Landshut festgenommen worden und sitze inzwischen in Untersuchungshaft, teilten das Bundeskriminalamt und die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) am Donnerstag mit.

Laut einem ZCB-Sprecher war der Student den Behörden bereits bekannt. Im Jahr 2019 war er demnach verurteilt worden, weil er sich in das Netzwerk einer Schule gehackt hatte. Die Plattform „Deutschland im Deep Web“ im verborgenen Teil des Internets soll er seit November 2018 als insgesamt dritte Version unter diesem Namen betrieben haben.

Der Betreiber der schon fünf Jahre zuvor veröffentlichten ersten Version war 2018 zu mehreren Jahren Haft verurteilt worden, nachdem der Attentäter vom Olympia-Einkaufszentrum in München dort seine Waffe und Munition gekauft hatte. Eine zweite Version unter gleichem Namen war nach Angaben der Ermittler 2018 nur kurz in Betrieb.

16.000
Nutzer waren auf der Plattform unterwegs

Die dritte Version von „Deutschland im Deep Web“, die der nun festgenommene Student betrieben haben soll, diente nach Angaben der Ermittler vor allem dem Handel mit Drogen. Auch die Waffe des Amoklaufs in München 2016 soll dort gekauft worden sein.

Insgesamt waren den Ermittlern zufolge rund 16 000 Benutzer auf der Plattform angemeldet, davon 72 aktive Händler. Seit März sei sie aber nicht mehr für Nutzer erreichbar gewesen.

Bei Durchsuchungen im Zuge der Festnahme des 22-Jährigen stellten Ermittler unter anderem Computer, Datenträger und Mobiltelefone sicher. Gegen den Mann wird nun wegen Betreibens einer kriminellen Handelsplattform im Internet ermittelt. Sollte er dafür verurteilt werden, drohen ihm nach Angaben der Ermittler bis zu zehn Jahre Haft. (Tsp, dpa)

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