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Bergretter suchen am Hochkalter bei Ramsau bei Berchtesgaden nach einem 24-jährigen Bergsteiger. Nun wurde die Suche eingestellt. Der Mann wird seit Samstag vermisst.

© dpa / Foto: Markus Leitner/dpa

Update

„Alles Menschenmögliche“ getan: Suche nach vermisstem Bergsteiger eingestellt

Die Suche nach dem in den Berchtesgadener Alpen vermissten Bergsteiger wurde eingestellt. In den nächsten Tagen werde die Suche lageabhängig fortgesetzt.

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Die Hoffnungen schwinden: Die Rettungskräfte stellten am Donnerstagabend die Suche nach einem verunglückten Bergsteiger in den Berchtesgadener Alpen erneut ein. Man habe „alles Menschenmögliche“ und technisch Machbare getan, sagte ein Polizeisprecher am Abend. In den nächsten Tagen werde die Suche lageabhängig fortgesetzt - sofern die Einsatzmittel es zuließen.

In dem Gebiet am Hochkalter bei Ramsau sei die Lage tiefstwinterlich. Die Temperaturen lägen unter dem Gefrierpunkt. Nach sechs Tagen gebe es kaum noch Hoffnung, den 24-Jährigen lebend zu finden.

Zuvor hatte es ein neue Spur gegeben: Ein Signal war mit einer speziellen Ortungstechnik an einem Hubschrauber aus einer Felswand im Suchgebiet empfangen worden. Der Hubschrauber war deshalb erneut aufgestiegen, um Bergretter in das Gebiet zu bringen. Die Polizei sprach von einem letzten Strohhalm für den Tag bei der Suche.

Was das Signal auslöste, war zunächst unklar. Die Ortungstechnik reagiere auf Halbleiter und Reflektoren, wie sie zum Beispiel in einigen Outdoor-Jacken eingenäht sind. Der 24-jährige Bergsteiger wird seit Samstag vermisst. Damals hatte er einen Notruf abgesetzt, weil er kurz unterhalb des Gipfels des 2607 Meter hohen Hochkalters im Schneesturm abgerutscht war und sich im steilen und rutschigen Gelände kaum noch halten konnte. Nach mehreren Telefonaten riss der Kontakt ab. Am Mittwoch fanden Bergretter seinen Rucksack, er selbst blieb aber vermisst.

In den Tagen zuvor waren die Bedingungen selbst für die erfahrenen Retter teils lebensgefährlich: Starker Wind bei anhaltendem Schneefall hatte für Lawinengefahr gesorgt, der Hochkalter bricht zudem in steilen Wänden ab. Auch am Mittwoch waren die Bedingungen zunächst widrig, weil nochmal Neuschnee gefallen war, wie ein Bergwachtler erläuterte. Der Schnee sei inzwischen etwa anderthalb Meter hoch, es gebe keinen tragenden Untergrund.

Bei der Suche nach dem verunglückten Bergsteiger ist auch ein Eurofighter der Bundeswehr zum Einsatz gekommen. Der Eurofighter unterstützte am späten Mittwochnachmittag die Retter mit Ortungstechnik und hochauflösenden Luftbildern. Nun wurde die Suche eingestellt.

© Foto: Markus Leitner/dpa

In den vielen Rinnen liegt der Schnee gar gut drei Meter hoch. Den Einsatz von Fußtrupps schätzten die Verantwortlichen deshalb als nicht zielführend und trotz aller Sicherheitsmaßnahmen als zu riskant ein. Auf 2400 bis 2500 Metern Höhe, wo der 24-Jährige vermutet wurde, herrschten am Mittwochvormittag zudem circa minus 15 Grad.

Geplant war, erst bei einer konkreten Ortung des Verunglückten mutmaßlich auf der Westseite des Gipfelgrates Rettungsmannschaften loszuschicken, um ihn zu bergen und ins Tal zu bringen. Für den Transport der Einsatzkräfte stand derweil ein zusätzlicher großer Hubschrauber zur Verfügung.

Zudem standen Bergwachtler, komplett mit Eisgeräten und Lawinen-Notfallausrüstung ausgestattet, an der Wache parat, um den 24-Jährigen so schnell wie möglich ausgraben zu können. Allerdings schwanden die Hoffnungen, ihn lebend zu finden, zunehmend. (dpa)

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