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Serie „Emily in Paris“: Willst Du Kitsch? Kannst du haben
Die Netflix-Serie scheut auch in Staffel III nicht ein Klischee. Aber die Klamotten sind eine Schau - und Emily trägt jetzt Pony.
Stand:
Entscheiden ist nicht leicht, sich richtig entscheiden sogar schwer. Emily (Lily Collins), eine Amerikanerin in Paris, aber muss sich entscheiden. Entweder für Alfie (Lucien Laviscount), den smarten Banker-Briten, oder für Gabriel (Lucas Bravo), den charmanten Koch.
Ami- oder Franzosen-Agentur?
Und dann noch diese Frage: Soll sie für die Agentur von Madelyne (Kate Walsh) oder „Savoir“ von Sylvie (Philippine Leroy-Beaulieu) arbeiten? Klingt nach Drama, ist es aber nicht. Es ist die dritte Staffel des Netflix-Hits „Emily in Paris“.
Nennt sich fachspezifisch Romantic-Comedy, ist de facto aber Kitsch, schlimmer Kitsch, schwerer Kitsch. Umgekehrt geht es auch: schöner Kitsch, schwärmerischer Kitsch. Kreiert von „Sex and the City“-Erfinder Darren Star breitet sich ein Postkarten-Paris aus, dass es nur so quietscht. La vie est belle, die Problemchen sind luftig und lustig, es passiert wenig, das aber apart, die wechseln von der einen Szene zur anderen die Designerklamotten , als seien sie auf dem Catwalk unterwegs.
Klischees, dass es kracht
Nein, wirklich, wenn Frankreich-Klischees und Klischees von Amerikanern in Paris laufen können, dann laufen sie schamlos geschwind durch diese Serie. Behend, getragen von einer Handlung, die elegante Pirouetten dreht, durchsetzt mit Dialogen in Parfümierter-Parlando-Qualität. Das Leben ist schön? So schön, wie die Fantasie es haben will.
Es ließe sich locker weiterlästern über dieses fluffige Macaron-Nichts einer Streaming-Serie. Aber was würde es bringen? „Emily in Paris“ ist so Hach, Paris, derart eskapistisch, dass der Zuschauer zu einer radikalen Entscheidung herausgefordert ist: Abschalten oder weiterschauen?
Weiterschauen! Denn Emily trägt jetzt Pony und nähert sich einer Entscheidung..
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