
© Foto: Robert Ide; Freepik/ Montage: Tagesspiegel
Sie ist Unionerin, er ist Herthaner: Vivi und Olli leben in den Farben getrennt, aber in der Liebe vereint
Das gibt es in Berlin selten: ein Paar, das zusammen zum Fußball geht, um den Verein des anderen anzufeuern. Die Rivalität ist für die jungen Eltern ein Spiel.
Stand:
Neulich in der S-Bahn wurden sie wieder angepöbelt: sie in Union-Klamotten, er mit Hertha-Sachen. Wie kann man mit so einem zusammen sein? „Wenn ich den bumsen kann, kannst du auch mal kurz neben dem stehen“, rief Vivi und lächelte ihrem Olli zu. Da war Ruhe im Waggon.
In Berlin gibt es, was die Liebe betrifft, alles. Aber solch ein Paar findet man selten: zwei, die sich aus Zuneigung zueinander in Fankurven begleiten, die eine klare Abneigung pflegen. Für Vivi und Olli ist die Rivalität zwischen dem 1. FC Union und Hertha BSC eher ein Spiel. Die 33-jährige Köpenickerin und der 34-jährige Neuköllner beschenken sich mit Auswärtsfahrten und Trikots vom jeweils anderen Verein.
Beim Gespräch im Hertha-Pulli und im Union-Hoodie halten Vivi und Olli Händchen, trinken ihren Kaffee aus roten und blauen Tassen, in ihrer Wohnung in Schöneweide hängt das Union-Puzzle neben dem Hertha-Trikot. „Das Wichtigste im Leben ist, wer für dich da ist“, sagt Olli und lächelt jetzt Vivi an. Ein Spiel dauert 90 Minuten, eine Liebe hoffentlich ein Leben lang.
- showPaywall:
- true
- isSubscriber:
- false
- isPaid:
- true