Soziologe Heinz Bude im Gespräch: „Boomer haben ein schwaches Wir-Gefühl und wenig Vision“
Wie ticken die zwischen 1955 und 1970 Geborenen wirklich? Sind die Boomer am Ende doch lernfähig? Hier seziert Soziologe Bude die Generation, zu der er sich gerade noch selbst zählt.
Herr Bude, die Generation der Boomer gilt bei Jüngeren als übergriffig und selbstzufrieden, wie viel zitierte, höhnische Kommentare wie „Ok, Boomer!“ zeigen. Haben die Boomer diese Verachtung verdient?
Verachtung ist zu stark, man hat die Boomer angepflaumt, weil man sie in zu großen Wohnungen, mit komfortablen Versorgungsbezügen und mit anmaßender Selbstbezüglichkeit sah. Aber das ist vorbei. Heute ist man eher bestrebt, sie noch ein bisschen in ihren beruflichen Positionen zu halten und man hofft, dass sie mit ihrer Lebenserfahrung der Brutalisierung des öffentlichen Lebens etwas entgegenzusetzen haben.
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