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Einschusslöcher an Synagoge: Essener Polizei fahndet nach männlichem Tatverdächtigen - Innenminister spricht von „Anschlag“
Die Polizei ist am Freitag wegen vier Einschusslöchern zu einem Großeinsatz ausgerückt. Für die Bevölkerung bestehe keine Gefahr.
Stand:
Nach mindestens vier Schüssen auf die Tür des Rabbinerhauses an der Essener Synagoge sucht die Polizei nach einem männlichen Tatverdächtigen. Das sagte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) am Freitag in Essen der Deutschen Presse-Agentur.
„Der Anschlag auf die alte Synagoge in Essen erschüttert mich zutiefst“, sagte Reul. „Die vorhandenen Videoaufzeichnungen werden jetzt mit Hochdruck ausgewertet. Der Staatsschutz ist eingebunden.“
Die jüdische Gemeinde Essen könne „sich darauf verlassen, dass wir alles tun, um den Täter schnellstmöglich zu ermitteln“, so Reul.
Wegen Einschusslöchern am Rabbinerhaus war die Polizei am Freitag in Essen zu einem Großeinsatz ausgerückt. Zeugen hätten die Löcher gemeldet, teilten die Beamten in der Ruhrgebietsstadt mit. Nach ersten Erkenntnissen handle es sich um „vier Einschüsse aus einer scharfen Waffe“.
Keine Gefahr für die Bevölkerung
Die Schüsse seien auf die Glastür des überdachten Eingangsbereichs des Rabbinerhauses gerichtet worden, sagte ein Polizeisprecher. Zwei Schüsse hätten die Glasscheibe durchdrungen. Um welche Art von Waffe es sich handelte, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.
Laut dem Polizeisprecher liegen den Ermittlern zu der Tat Videoaufzeichnungen der vergangenen Nacht vor. Demnach ist darin ein Mensch zu sehen, der mit der Tat in Zusammenhang gebracht werden kann. Ob die Tat einen politischen Hintergrund habe, sei noch unklar, sagte der Sprecher.
Der Staatsschutz ermittelt. Verletzte gebe es nicht, erklärte die Polizei weiter. Für die Bevölkerung bestehe keine Gefahr. Nach dem Fund suchte die Polizei auch mit Spürhunden nach möglichem Sprengstoff. Die Ermittlungen dauerten zunächst an, ein Sprengstoffspürhund sei im Einsatz. (AFP, dpa)
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