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Alfred Biolek, "Grandseigneur" des deutschen Fernsehens

© Henning Kaiser/dpa

Update

Alfred Biolek ist tot: TV-Legende stirbt im Alter von 87 Jahren

Er war eine der letzten großen TV-Legenden: Alfred Biolek ist tot. Er machte sich nicht nur einen Namen als Entertainer - sondern auch als Gourmet.

Der Entertainer Alfred Biolek ist tot. Er starb am Freitagmorgen, wie sein Adoptivsohn Scott Biolek-Ritchie der Deutschen Presse-Agentur sagte. Der frühere Fernsehmoderator und Talkmaster sei in seiner Kölner Wohnung friedlich eingeschlafen. Biolek war seit längerem gesundheitlich angeschlagen gewesen. Er wurde 87 Jahre alt.

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Biolek gilt als einer der Pioniere der Talk- und Kochshows in Deutschland. Er war eng mit dem WDR verbunden. Mit Rudi Carrell entwickelte er dort zum Beispiel die Samstagabendshow „Am laufenden Band“, die erfolgreichste Sendung der 1970er Jahre. Parallel sammelte er im „Kölner Treff“ erste Moderationserfahrung und bekam 1978 seine eigene Sendung, „Bio's Bahnhof“.

Wichtige biografische Stationen von Alfred Biolek:

  • Biolek kam 1946 als Flüchtlingskind aus Schlesien nach Schwaben.
  • Er studiert Jura und promovierte 1962.
  • In der ZDF-Rechtsabteilung hielt er es nur wenige Tage aus und wechselte lieber in die Programmabteilung.
  • Von 1976 bis 2007 moderierte er die WDR-Talkreihe „Kölner Treff“.
  • 1978 bekam er seine eigene Sendung, „Bio's Bahnhof“.
  • Im wöchentlichen „Boulevard Bio“-Talk (1991-2003) empfing er in 485 Ausgaben 1600 Gäste, darunter den Dalai Lama und Bundeskanzler Helmut Kohl, der sich das erste Mal in eine Talkshow traute.
  • Biolek wurde vor allem ab 1994 durch seine Kochsendung „Alfredissimo“ im WDR bekannt. Die Sendung lief in 459 Folgen bis 2007.
  • 2010 zog er sich bei einem Sturz von einer Wendeltreppe schwere Schädelverletzungen zu und fiel ins Koma.

Ab 1978 war er im deutschen Fernsehen 30 Jahre ständig präsent. Er war eine eigene Marke mit drei Buchstaben: Bio. Seine Ära endete erst 2007 mit der letzten Folge der Kochsendung „alfredissimo“, in der er viele Jahre lang mit Gästen am Herd gestanden, geplaudert und Wein verkostet hatte. „Meine Zeit ist jetzt zu Ende“, sagte er damals.

Trauer um Alfred Biolek

„Wir trauern um eine TV-Legende“, schrieb die ARD Auf Twitter. Der WDR erklärte, Biolek habe das deutsche Fernsehen und die Medienlandschaft geprägt "wie nur wenige".

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1991, während der schlimmsten Zeit der Aids-Krise, wurde Biolek von Rosa von Praunheim als schwul geoutet. Erst später sagte Biolek, dass er nun froh sei, jetzt offen schwul leben zu können.

2010 zog sich Biolek bei einem Sturz von einer Wendeltreppe schwere Schädelverletzungen zu und fiel ins Koma. Seitdem hatte er recht zurückgezogen in Köln gelebt. (dpa/AFP/Tsp)

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