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Die Staatsanwaltschaft prüft neue Vorwürfe gegen Kardinal Rainer Maria Woelki.

© Foto: dpa/Oliver Berg

Update

Umgang mit Missbrauchsvorwürfen: Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt nun doch gegen Woelki

Woelki habe früh über die Missbrauchsvorwürfe in seinem Bistum Bescheid gewusst, sagt eine ehemalige Angestellte. Die Staatsanwaltschaft nimmt nun Ermittlungen gegen ihn auf.

Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt nun doch gegen Kardinal Rainer Maria Woelki. Das sagte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Dem Erzbischof wird vorgeworfen, er habe in einem presserechtlichen Verfahren gegen die „Bild“-Zeitung eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben.

Bislang hatte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen in der Sache abgelehnt mit der Begründung, es gebe keinen wirklichen Anfangsverdacht. Nachdem eine Mitarbeiterin des Erzbistums Köln nun von neuen Details berichtete, sagte Willuhn: „Wir haben das Vorliegen eines Anfangsverdachts nunmehr bejaht und insoweit förmliche Ermittlungen aufgenommen.“

Die ehemalige Assistentin des Personalchefs im Erzbistum Köln, Hildegard Dahm, hat in einem Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwoch) gesagt, dass sie Woelki frühzeitig über Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Sternsinger-Chef Winfried Pilz informiert habe. Sie habe es „nicht mehr ausgehalten (...), Dinge aus erster Hand zu wissen, die den öffentlichen Aussagen von Kardinal Woelki widersprechen, speziell zum Fall des früheren Sternsinger-Präsidenten Winfried Pilz“, sagte Dahm.

Dem 2019 gestorbenen Pilz werden Missbrauchsvorwürfe gemacht. Woelki hat in einem presserechtlichen Verfahren versichert, erst ab der vierten Juniwoche dieses Jahres mit dem Fall befasst worden zu sein.

Dahm sagte nun in dem Interview, sie habe im Januar 2015 persönlich eine Excel-Liste für Woelki erstellt mit allen damals aktuellen Missbrauchsfällen. Auf dieser Liste hätten 14 Namen gestanden, darunter der von Pilz.

Das Erzbistum Köln hat zu den Vorwürfen bisher noch nicht Stellung genommen. (mit KNA, dpa)

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