War mal ein ruhmreicher Zeitschriftenverlag: Ausverkauf bei G+J?

Den ruhmreichen Namen Gruner + Jahr gibt es schon seit einigen Monaten nicht mehr, seitdem RTL Deutschland den Verlag komplett übernommen hat. Damit will und wird sich Thomas Rabe, zugleich Chef von Bertelsmann und RTL, nicht zufriedengeben. Titel wie „Brigitte“, „Geo“, „Capital“, „Schöner Wohnen“, „Eltern“ oder „Art“ sollen, folgt man einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ vom Donnerstag, zum Verkauf stehen.

Magazingeschäft unter Druck

Da das Magazin-Geschäft aktuell „besonders unter Druck“ stehe, werde man „das Titelportfolio überprüfen und nur solche Titel mit RTL zusammenführen, die wirklich synergetisch sind“, erklärte der Konzernboss laut dwdl im September.

Stand jetzt: Viele große deutsche Zeitschriftenverlage sollen sich für einzelne Marken interessieren. Von einem „Bieterverfahren“ und „harten Verhandlungen um nahezu alle Titel aus dem alten G+J-Portfolio“ sei die Rede berichtet die „SZ“. Selbst das bislang sicher geglaubte „Geo“ könnte verkauft werden. Einzig der „Stern“ sei noch niemandem angeboten.

Offiziell ist von einer „Analyse des Titelportfolios“ die Rede, deren Ergebnisse erst für das erste Quartal 2023 geplant seien. Bis dahin wolle man sich „nicht zu Spekulationen über einzelne Titel oder Maßnahmen äußern“, sagte ein RTL-Sprecher zur „SZ“. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) mahnte bereits: „Wir appellieren an die Eigentümer der Gruner + Jahr-Magazine, die traditionsreichen und wichtigen Blätter zu erhalten.“ (jbh)