Wegen psychischer Qualen und Folter: Zum Tode Verurteilter darf gegen Hinrichtungsmethode klagen
Der in den USA Angeklagte möchte mit einer anderen Methode hingerichtet werden. Zuvor missglückte bei ihm bereits ein Hinrichtungsversuch.
Der Oberste Gerichtshof der USA hat eine Klage eines zum Tode Verurteilten gegen die Art seiner Hinrichtung zugelassen.
Der Supreme Court wies am Montag einen Einspruch von Behörden in Alabama gegen den Versuch des vor mehr als 30 Jahren verurteilten Mörders Kenneth Smith zurück, die Giftspritzen-Methode des Bundesstaates als verfassungswidrig einstufen zu lassen.
Der heute 57-Jährige hatte seine Klage im August eingereicht und damit vor einem missglückten Hinrichtungsversuch im November.
Hinrichtungsmethode: Stickstoffhypoxie
Smith will erreichen, dass er durch eine Stickstoffhypoxie getötet wird. Bei diesem Verfahren wird der Sauerstoff in der Atemluft durch Stickstoff ersetzt.
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Alabama gehört nach Angaben des Death Penalty Information Center zu den 27 von 50 US-Bundesstaaten mit einer Todesstrafe. Der fehlgeschlagene Hinrichtungsversuch war der dritte dieser Art in dem Südstaat im Zusammenhang mit der intravenösen Gabe von Gift.
Die Stickstoffhypoxie ist zwar vom Landesparlament als Alternative zugelassen worden, wurde jedoch bislang nie dort angewandt.
In Smiths Klage wird die Todesstrafe an sich nicht infrage gestellt. Die US-Verfassung verbietet jedoch „grausame und ungewöhnliche“ Bestrafungen.
Smiths Anwälte warfen den Behörden vor, „ihn bei dem Hinrichtungsversuch stundenlang gefoltert und ihn den schweren psychischen Qualen einer Scheinhinrichtung ausgesetzt“ zu haben.
Ein Stellungnahme der Behörden in Alabama lag zunächst nicht vor. Die konservativen Richter Clarence Thomas und Samuel Alito des Supreme Court stimmten gegen die Entscheidung vom Montag.
Eine Mehrheit des Gerichts hatte im November den Weg für die dann missglückte Hinrichtung von Smith freigemacht. Dieser war 1989 wegen seiner Rolle bei einem Auftragsmord zum Tode verurteilt worden.
Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft töteten er und ein Komplize die Ehefrau eines christlichen Geistlichen, der für sie eine größere Lebensversicherung abgeschlossen hatte. Der Komplize wurde 2010 hingerichtet, der Geistliche nahm sich das Leben. (Reuters)
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