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„Den Leuten geht es immer noch zu gut“: Wie Rechtsextreme die AfD-Erfolge sehen
Manche bejubeln den „Beginn des Endes der Bundesrepublik“, andere beklagen eine „Riesenenttäuschung“. Deutschlands Rechtsextreme streiten über die Deutung der Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen.
Stand:
Martin Müller-Mertens ist mit dem Ausgang der Wahlen höchst zufrieden. Der rechtsextreme Autor spricht auf dem Verschwörungs-Kanal „Auf1“ von einem „strukturellen Bruch“, der nicht mehr rückgängig zu machen sei: „Das war es dann wohl für die Systemparteien.“ Müller-Mertens glaubt, der 1. September 2024 markiere „den Beginn des Endes der Bundesrepublik, wie wir sie kennen“.
Diese Interpretation der Wahlergebnisse vom Wochenende ist im Lager der Rechtsextremen keinesfalls Konsens. Tatsächlich reichen die Reaktionen von Euphorie über Entmutigung und Frustration bis hin zu offener Kritik am Wahlkampf der AfD.
Der rechtsextreme Youtuber Elijah Tee etwa wirkt in seinem Livestream am Sonntagabend, als sei er den Tränen nahe. Eine „Politikwende“ werde es mit solchen Ergebnissen ganz sicher nicht geben, sagt er. Diese Chance sei vertan, da müsse man ehrlich sein. Besonders enttäuscht ist Elija Tee von den Bürgern in Sachsen, die der AfD im Vergleich zur letzten Landtagswahl nur leichte Zugewinne verschafft hätten. Das hätte doch viel mehr sein müssen, um wirklich etwas zu bewegen! Auch in Thüringens Parlament säßen die Abgeordneten der AfD künftig weiterhin „am Kindertisch und müssen sich belächeln lassen“.
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