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Ein Fahnder des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt in Magdeburg sitzt vor einem Computerschirm mit kinderpornographischen Bildern (illustrierendes Archivfoto vom 09.01.2007).

© picture-alliance/ dpa

Doppelt so viele Fälle wie im Gesamtjahr 2020: Zahl der Fälle von Kinderpornografie laut BKA deutlich gestiegen

Im ersten Halbjahr 2021 haben sich die Fälle von Darstellungen des Kindesmissbrauchs nahezu verdoppelt. Das BKA sieht die Polizei an der Kapazitätsgrenze.

Die vom Bundeskriminalamt (BKA) erfassten Fälle von Darstellungen des Kindesmissbrauchs haben sich im ersten Halbjahr dieses Jahres nahezu verdoppelt. "Die Zahl der Hinweise, die wir auf solche Delikte bekommen, wird immer größer, die Zahl der zu führenden Verfahren steigt", sagte BKA-Präsident Holger Münch der "Bild am Sonntag".

Allein in der ersten Jahreshälfte 2021 sind nach Angaben von Münch so viele Fälle von sogenannter Kinderpornografie erfasst worden wie im gesamten Jahr 2020. "Die deutliche Zunahme solcher Fälle wird die Polizei zunehmend an Kapazitätsgrenzen bringen", warnte der BKA-Chef.

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Er geht zudem davon aus, dass die Zahl der Computer-Betrugsfälle im aktuellen Jahr deutlich ansteigen wird. "Hier registrierten wir in 2020 einen Anstieg um rund zehn Prozent und erwarten einen vergleichbaren Trend auch in diesem Jahr." Darüber hinaus werde es starke Zuwächse im Bereich des Subventionsbetruges geben. "Hier gehen wir von einer weiteren Verdopplung der Zahlen aus - nicht zuletzt durch Betrügereien im Zusammenhang mit Corona-Subventionen", sagte Münch.

Eine positive Bilanz zog der BKA-Präsident hingegen bei den Ermittlungen zu entschlüsselten Daten aus sogenannten EncroChats. In Deutschland seien durch den Zugriff auf die Daten aus der verschlüsselten Kommunikation bisher über 900 Haftbefehle vollstreckt worden.

Zudem seien etwa 300 Schusswaffen beschlagnahmt und knapp 230 Millionen Euro an Vermögen gesichert worden. Bei den Strafverfahren ging es insbesondere um Rauschgiftdelikte. Große Sorge bereitet den Ermittlern demnach, dass im Falle der EncroChat-Daten jeder vierte Tatverdächtige bewaffnet war. (AFP)

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