
© dpa/Michael Matthey
Zwei Kinder sterben nach illegalem Autorennen: Landgericht Hannover verurteilt Raser wegen Mordes
Mit fast 180 Kilometern pro Stunde rasten zwei Autos bei erlaubten 70 km/h im Februar 2022 nebeneinander her. Zwei kleine Jungen starben bei dem Unfall.
Stand:
Nach einem verbotenen Autorennen mit zwei toten Kindern muss eine 42-Jährige lebenslang ins Gefängnis. Der 41 Jahre alte Mittäter der Frau wurde am Landgericht Hannover zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.
Das Gericht sei überzeugt, dass die Verurteilten den Tod anderer billigend in Kauf genommen hätten, sagte Richterin Britta Schlingmann heute zur Urteilsbegründung.
Das Urteil fiel wegen Mordes in zwei Fällen, versuchten Mordes, schwerer Körperverletzung und eines illegalen Autorennens mit Todesfolge. Mit dem Strafmaß folgte das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft.
Der Prozess musste neu verhandelt werden, weil der Bundesgerichtshof das erste Urteil vom April 2023 wegen Rechtsfehlern weitgehend aufgehoben hatte.
Damals war die Hauptangeklagte, eine Polin, zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden, der mitangeklagte Deutsch-Italiener zu vier Jahren. Ursprünglich fiel das Urteil wegen eines unerlaubten Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge.

© dpa/Frank Tunnat
Schwerer Unfall nach illegalem Autorennen
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich die Frau und der Mann, die sich zufällig trafen und sich gegenseitig vorher nicht kannten, mit ihren hochmotorisierten Autos im Februar 2022 ein Rennen geliefert hatten. Nach Überzeugung des Gerichts rasten sie mit bis zu 180 Kilometern pro Stunde nebeneinanderher. Erlaubt war Tempo 70.
Das Auto der auf der Gegenfahrbahn dahinrasenden Frau stieß mit dem Wagen einer Familie zusammen, zwei Kinder im Alter von zwei und vier Jahren kamen dabei ums Leben.
In einer Kurve verlor die Frau die Kontrolle über ihren Wagen, es kam zum Zusammenstoß mit entgegenkommenden Autos. Der Wagen einer Familie wurde auf einen Acker geschleudert, die angeschnallten zwei und sechs Jahre alten Jungen auf der Rückbank starben. Mehrere Menschen wurden verletzt. (dpa, AFP)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: