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Ein Baby klammert sich an den Finger seiner Mutter.

© picture alliance/dpa / dpa/Fabian Strauch

Zwei Prozent weniger: Geburtenrate in Deutschland sinkt weiter auf 1,35 Kinder je Frau

2024 kamen nur noch 677.117 Kinder zur Welt, der Rückgang verlangsamte sich aber deutlich. Aktuelle Zahlen zeigen, es gibt regionale Unterscheide. Auch Ausländerinnen bekommen weniger Babys.

Stand:

Die durchschnittliche Zahl der Kinder, die Frauen pro Person in Deutschland zur Welt bringen, ist erneut gesunken. Der als Geburtenrate bezeichnete Wert betrug im vergangenen Jahr 1,35, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Damit lag er zwei Prozent niedriger als im Vorjahr.

Der Rückgang verlangsamte sich allerdings deutlich: In den Jahren 2022 und 2023 war die Geburtenrate noch um acht beziehungsweise um sieben Prozent zurückgegangen. 

Die Geburtenhäufigkeit der ausländischen Frauen geht seit 2017 fast kontinuierlich zurück.

Statistisches Bundesamt

Ähnlich niedrige und auch noch niedrigere Werte als vergangenes Jahr gab es in Deutschland sowohl in den 1990er Jahren als auch im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends. Vergangenes Jahr kamen in Deutschland 677.117 Kinder zur Welt, das waren zwei Prozent weniger als im Vorjahr. 

Tiefstand bei Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit 

Die Geburtenrate unterschied sich zwischen den Bundesländern: Die niedrigste wurde vergangenes Jahr mit 1,21 für Berlin, die höchste mit 1,42 für Niedersachsen errechnet. In den östlichen Flächenländern lag die Rate mit 1,27 Kindern je Frau deutlich unter derjenigen in den westlichen Bundesländern mit 1,38 Kindern je Frau. 

Der Rückgang wurde indes in allen Bundesländern festgestellt: am stärksten in Thüringen mit einem Minus von sieben Prozent auf 1,24, am geringsten in Baden-Württemberg mit einem Minus von 1,0 Prozent auf 1,39.

Bei Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit betrug die Geburtenrate 1,23 Kinder – ein ähnlich niedriger Wert wurde den Angaben zufolge zuletzt vor knapp 30 Jahren im Jahr 1996 gemessen, als eine Frau im Schnitt 1,22 Kinder bekam. Doch auch hier habe sich der jährliche Rückgang abgeschwächt, erklärte das Bundesamt. 

Bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit lag die Geburtenrate bei 1,84 Kindern, das bedeutet ein Minus von zwei Prozent. „Die Geburtenhäufigkeit der ausländischen Frauen geht seit 2017 fast kontinuierlich zurück“, hieß es dazu.

Die Geburtenrate sinkt auch im Ausland. Die bis 2023 vorliegenden Daten zeigten, dass sie in den meisten Staaten der Europäischen Union (EU) im Vorjahresvergleich weiter gesunken sei, erklärt das Bundesamt. Die Rate für alle 27 EU-Staaten betrug 2023 durchschnittlich 1,38 Kinder je Frau – zehn Jahre zuvor waren es noch 1,51 Kinder je Frau. 

Deutschland lag 2023 im europäischen Durchschnitt. Am höchsten war die Geburtenziffer in dem Jahr in Bulgarien mit 1,81 Kindern je Frau, die niedrigsten Geburtenziffern wurden für Malta mit 1,06 und für Spanien mit 1,12 Kindern je Frau nachgewiesen.

Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt ihres ersten Kindes betrug 2024 in Deutschland 30,4 Jahre, die Väter waren im Schnitt 33,3 Jahre alt.

„In den vergangenen zehn Jahren sind Eltern zum Zeitpunkt der Geburt des ersten Kindes tendenziell älter geworden“, erklärte das Bundesamt. Im Jahr 2015 waren Mütter im Durchschnitt 29,7 Jahre und Väter 32,8 Jahre alt. (dpa)

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