
© dpa/Waltraud Grubitzsch
Apotheken schlagen Alarm: Viele Medikamente werden immer knapper
Wichtige Arzneien sind immer schwieriger in Apotheken zu bekommen. „Ein Ende ist nicht in Sicht“, sagt der Verbandspräsident und fordert weniger Bürokratie.
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Immer mehr Patienten in Deutschland fragen laut Apothekerverbänden vergeblich nach wichtigen Medikamenten. Die Zahl der nicht lieferbaren Medikamente sei in der ersten Jahreshälfte von 500 auf inzwischen rund 550 gestiegen, sagte der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Thomas Preis, der Zeitung „Die Welt“. „Ein Ende ist nicht in Sicht, da weltweit die Nachfrage hoch ist.“
Besonders betroffen vom Medikamentenmangel seien aktuell etwa Cholesterin-Senker, ADHS-Mittel und Präparate gegen psychische Beschwerden. Teils gebe es auch keine wirkstoffgleichen Alternativen für fehlende Arzneien, etwa bei bestimmten Antibiotika für Kinder. Hier müssten Apotheken dann auf Präparate aus dem Ausland zurückgreifen.
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Preis forderte unter anderem einen Bürokratieabbau für Apotheken, um die rasche Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Medikamenten zu verbessern. Oft müssten Apotheken bei Nichtlieferbarkeit das weitere Vorgehen mit Ärzten absprechen. „An Wochenenden oder nachts ist das aber oft gar nicht möglich. Apotheken brauchen hier mehr Handlungsfreiheiten.“
Versandapotheken sind aus Sicht des Branchenvertreters keine Alternative – im Gegenteil: Wie in den meisten europäischen Ländern müsse in Deutschland der Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten verboten werden, forderte Preis. Versandhändler könnten allein schon wegen der Entfernungen zu den Kunden ein dichtes Apotheken-Netz nicht ersetzen. So sei etwa die gekühlte Lagerung von Medikamenten bei längeren Transportzeiten gar nicht gegeben. (KNA)
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