
© dpa/Christin Klose
Baby hat verformten Kopf: Was Eltern wissen sollten und wann sie handeln müssen
Kommt ein Baby auf die Welt, ist sein Schädel noch weich – aus gutem Grund. Wenn Eltern in den ersten Wochen Verformungen am Kopf entdecken, fragen sie sich aber: Müssen wir Sorge haben?
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So ein Babykopf muss ja auch erst einmal durch einen Geburtskanal passen. Und ein Gehirn, das im ersten Lebensjahr rasch wächst, braucht genug Platz. Es gibt gute Gründe, warum Babys mit noch weichem Schädel auf die Welt kommen. Erst nach und nach verschmelzen die knöchernen Schädelplatten miteinander.
Doch entdecken Eltern in den ersten Lebenswochen des Neugeborenen flache Stellen hinten oder seitlich an dessen Kopf, kommen schnell Sorgen auf.
Die gute Nachricht: Solche Verformungen sind ziemlich normal. In den ersten fünf Lebensmonaten zeigen fast alle Säuglinge solche Kopf-Asymmetrien, heißt es vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Und die Mediziner geben Entwarnung: In den meisten Fällen seien sie vorübergehend und unbedenklich.
Babys haben oft ihre Lieblingsposition
In der Medizin nennt sich so eine abgeflachte Verformung am Kopf Plagiozephalie. Sie bildet sich häufig in den ersten vier bis zwölf Lebenswochen. Oft ist die Ursache dahinter, dass Babys beim Liegen und Schlafen eine bestimmte Kopfposition bevorzugen.
Solchen lagebedingten Verformungen können Eltern entgegenwirken, indem sie ihr Kind durch Ansprechen oder Reize wie Spielzeug dazu ermuntern, den Kopf auch mal zu der Seite hinzuwenden, die sie nicht bevorzugen. Dazu rät der Kinderarzt Ulrich Fegeler vom BVKJ.
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Übrigens: Den Kinderärzten zufolge sind diese Schädelverformungen häufiger geworden, seit die Empfehlung gilt, dass Babys in Rückenlage schlafen sollten, um sie vor dem Plötzlichen Kindstod zu schützen.
Doch wann müssen abgeflachte Stellen am Kopf behandelt werden? „Wenn sich die Verformung nicht in den ersten drei bis fünf Lebensmonaten zurückbildet, untersucht der Kinder- und Jugendarzt, ob muskuläre, knöcherne oder andere Erkrankungen vorliegen, die zu behandeln sind“, so Ulrich Fegeler.
Bei starken Verformungen kann übrigens eine Helmtherapie zum Einsatz kommen. Der Nachwuchs muss dann für 23 Stunden am Tag einen individuell angepassten Helm tragen. Die Therapie dauert meist zwei bis sechs Monate. (dpa)
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