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Eine Frau, die sich vor Menstruationsschmerzen krümmt - eben kein normales Bild. Denn oft steckt Endometriose dahinter.

© Getty/istockphoto/Biserka Stojanovic

Tagesspiegel Plus

Endometriose macht die Menstruation zur Qual : „Die Schmerzen wurden konstant stärker“

Eine Berlinerin erzählt über ihr langes Leiden mit der Erkrankung und die erschütternde Erfahrung, trotz allem nicht ernst genommen zu werden.

Von Markus Keimel

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„Die erste bewusste Erinnerung an einen Ausbruch der Symptome führt mich an meinen 15. Geburtstag zurück. Ich habe mich damals im Kinderzimmer auf dem Boden gewälzt, weil ich die Schmerzen nicht mehr ertragen konnte“, sagt Melanie Förster. „Später im Studium bin ich sogar regelmäßig zusammengebrochen.“

Wie schätzungsweise zwei Millionen deutsche Frauen leidet die 32-jährige Berlinerin unter Endometriose: Einer gutartigen, aber chronisch verlaufenden Erkrankung, Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle im Bauchraum wuchert. In manchen Fällen sind sogar Darm und Lunge betroffen.

Mich hat niemand ernst genommen. Ich habe mich immer gefühlt, als wäre ich nicht Frau genug, um die Schmerzen im Stillen zu ertragen.

Melanie Förster, Endometriose-Patientin

So wie bei Melanie Förster ist die Erkrankung häufig mit unerträglichen Schmerzen verbunden, die die betroffenen Frauen an die Grenze der Belastbarkeit bringen. „Die Schmerzen wurden über die Jahre meiner Jugendzeit konstant stärker. Ich habe zeitweise versucht, Hormonpräparate zu nehmen, die ich aber nicht gut vertragen habe“, berichtet Melanie Förster. Immer wieder musste ihr Partner sie von der Arbeit abholen, weil sie vor lauter Schmerzen nicht mehr aufrecht stehen konnte.

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