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Gesundheit: Geheimnis um neue Studienplätze in Berlin

Was genau plant Berlin mit dem Geld aus dem Hochschulpakt? Die Antwort auf diese Frage behandelt Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner (SPD) als Geheimnis.

Stand:

Was genau plant Berlin mit dem Geld aus dem Hochschulpakt? Die Antwort auf diese Frage behandelt Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner (SPD) als Geheimnis. Die Öffentlichkeit darf nicht erfahren, an welchen Hochschulen in den nächsten drei Jahren zusätzliche Plätze für Studienanfänger geschaffen werden und welche Fächer davon profitieren sollen.

Am Mittwochabend hatte sich Zöllner mit den Hochschulpräsidenten geeinigt. Aus seiner Erklärung geht jedoch nur hervor, dass „der Schwerpunkt der zusätzlichen Anstrengungen“ bei den Fachhochschulen liegt. Weil mehr nicht bekannt ist, wird nun in der Opposition und der scientific community Berlins spekuliert. Die Inhalte der Erklärung würden geheim gehalten, weil der Bund und die übrigen Länder Anstoß daran nehmen könnten. Möglicherweise plane Berlin nur „billige“ Studienplätze an den Fachhochschulen. Denkbar sei auch, dass die Unis für die Forschung gedachtes Geld des Pakts zweckentfremden sollten, um Studienplätze aufzubauen. Das war in einem internen Vermerk der Verwaltung vom Dezember erwogen worden.

Damals hatten sich die Ministerpräsidenten darauf geeinigt, dass Berlin in den kommenden drei Jahren eine durchschnittliche Studienanfängerzahl von 19500 zulassen soll. Vom Bund bekommt Berlin dafür 22,6 Millionen Euro. Für die Forschung gehen 63 Millionen Euro aus dem Hochschulpakt nach Berlin. Wegen der Sparbeschlüsse des Senats wäre die Zahl der Studienanfänger von 22000 im Jahr 2005 auf 17700 im Jahr 2010 gesunken.

Konkretere Pläne machte dagegen gestern Rheinland-Pfalz bekannt. Zwischen 2007 und 2010 wollen die Hochschulen des Landes im Rahmen des Hochschulpaktes 5800 mehr Studienplätze für Erstsemester anbieten als noch im Jahr 2005. Damals lag die Zahl der Studienanfänger bei 17 500. Jeweils die Hälfte der zusätzlichen Plätze wird an Fachhochschulen und Unis geschaffen. An den Fachhochschulen soll es vor allem mehr Angebote in den naturwissenschaftlichen und technischen Fächern geben, während an den Unis mehr Plätze in den Geistes- und Sozialwissenschaften angeboten werden. Die meisten neuen Studienplätze schafft mit 1300 die Universität Mainz. Die Uni kündigte an, vor allem ihre Medienwissenschaften auszubauen. Die Uni Trier will ihre Japanologie und Sinologie stärken, die TU Kaiserslautern den Studiengang Biophysik. Rheinland-Pfalz soll im Hochschulpakt vom Bund rund 28 Millionen Euro bekommen. akü/tiw

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