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Gerinnungshemmer Asundexian: Kann dieses Medikament Schlaganfälle verhindern?
Der von Bayer neu entwickelte Blutgerinnungshemmer Asundexian konnte in einer Phase-III-Studie das Schlaganfall-Risiko deutlich reduzieren.
- Jörn Poltz
- Patricia Weiss
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Rund zwei Jahre nach dem Forschungsrückschlag mit dem Gerinnungshemmer Asundexian meldet Bayer positive Studienergebnisse mit diesem Mittel. In einer zulassungsrelevanten Studie habe Asundexian das Schlaganfall-Risiko signifikant verringert, teilte der Pharmakonzern am Sonntag mit. „Dies markiert einen wichtigen Meilenstein im langjährigen Engagement von Bayer zur Förderung von Innovationen in der Thromboseprävention“, erklärte der zuständige Forschungsleiter Christian Rommel. „Wir sind begeistert von diesen positiven Topline-Ergebnissen.“
Bayer kündigte an, weltweit Gespräche mit Gesundheitsbehörden über Zulassungsanträge aufzunehmen. Die US-Zulassungsbehörde Food and Drug Administration (FDA) habe Asundexian zur potenziellen Behandlung einer Schlaganfallprävention den Fast-Track-Status erteilt, mit dem eine beschleunigte Prüfung verbunden ist.
Noch 2023 war Asundexian in einer Studie gescheitert
Die Studienergebnisse würden auf einem bevorstehenden wissenschaftlichen Kongress präsentiert, kündigte Bayer weiter an. Die Phase-III-Studie habe ihre primären Wirksamkeits- und Sicherheitsendpunkte erreicht. Eine tägliche Dosis von 50 Milligramm habe im Vergleich zu Placebo das Risiko eines ischämischen Schlaganfalls signifikant reduziert. Angewendet worden sei das Mittel in Kombination mit Thrombozyten-Aggregations-Hemmung. Bei der Behandlung mit Asundexian habe sich kein erhöhtes Risiko schwerer ISTH-Blutungen gezeigt.
Ursprünglich hatte Bayer Asundexian ein Spitzenumsatzpotenzial von mehr als fünf Milliarden Euro zugetraut. Doch Ende 2023 musste das Unternehmen mit dem Mittel einen schweren Rückschlag hinnehmen: Der Gerinnungshemmer scheiterte in einer entscheidenden klinischen Studie mit Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko. Die Bayer-Aktien verloren darauf massiv an Wert. Auf der Studie zur Vorbeugung von ischämischem Schlaganfall ruhten daraufhin die Hoffnungen des Vorstands.
Jährlich erleiden den Angaben zufolge weltweit etwa zwölf Millionen Menschen einen Schlaganfall. Schlaganfälle sind die zweithäufigste Todesursache. Dabei weisen wiederkehrende ischämische Schlaganfälle tendenziell größere Behinderungen auf und sind mit einem höheren Sterblichkeitsrisiko verbunden als der initiale Schlaganfall, wie Bayer erläuterte. (Reuter)
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