
© Getty Images/iStockphoto
Gewichtszunahme durch Medikamente: Das können Sie dagegen tun
Gegessen und bewegt wie immer, und trotzdem steigt die Zahl auf der Waage? Dahinter könnten neue Medikamente stecken. Wie Patienten dann reagieren sollten.
Stand:
Ein paar ungewollte Kilos mehr auf der Waage können schnell mal für Unruhe sorgen: Hab ich mich in letzter Zeit zu wenig bewegt? Oder gar deutlich mehr gegessen als sonst, ohne dass ich es bemerkt habe? Manchmal lautet die Antwort: weder noch. Denn eine Gewichtszunahme kann auch andere Ursachen haben, zum Beispiel Medikamente.
Bestimmte Wirkstoffe können laut der Landesapothekerkammer Hessen den Appetit anregen, den Stoffwechsel und das Hormonsystem beeinflussen, körperlich träge machen oder zu Flüssigkeitseinlagerungen führen. Lassen sich die neuen Kilos nicht anders erklären, lohnt also eine ärztliche Abklärung.
Diese Medikamente können dick machen
Bei folgenden Medikamenten ist der Apothekerkammer zufolge bekannt, dass sie zu einer Gewichtszunahme führen können:
- verschiedene Arten von Psychopharmaka
- manche Antidiabetika, wie zum Beispiel Insulin
- manche Betablocker
- Cortison
- Hormone, beispielsweise eine Hormontherapie bei Prostatakrebs
- HIV-Therapeutika
Mögliche Hinweise darauf, dass man aufgrund von Medikamenten zunimmt, sind laut den Apothekern:
- ständiger Appetit
- gleichbleibendes Gewicht trotz verbesserter Ess- und Lebensgewohnheiten
- Einnahme eines neuen Medikamentes in den letzten Wochen
Medikamente keinesfalls im Alleingang absetzen
Wer sich an den zusätzlichen Kilos stört und einen Zusammenhang mit seinen Medikamenten vermutet, sollte die Therapie auf keinen Fall im Alleingang abbrechen, so die Apotheker. Denn das gefährde den Behandlungserfolg.
Stattdessen sollte man ärztlich abklären lassen, welche Optionen es gibt. Der behandelnde Arzt oder die Ärztin könne zum Beispiel prüfen, ob es einen alternativen Wirkstoff gibt, der das Gewicht nicht beeinflusst oder sogar senken kann. Aber auch, wenn das nicht möglich ist, könne ein gesünderer Lebensstil der Gewichtszunahme entgegenwirken.
Im Idealfall besprechen Patientinnen und Patienten das Risiko einer Gewichtszunahme bereits dann mit ihrem Arzt, wenn sie ein neues Medikament verschrieben bekommen, so die Apotheker.
Denn neben Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl könne Übergewicht zu chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Gicht führen und erhöhe das Unfallrisiko. Regelmäßige Kontrollen könnten helfen, ein medikamentenbedingtes Mehrgewicht frühzeitig zu erkennen. (dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: