Gesundheit: Korallenriffe: Mit Endoskop ins Innere
Im Golf von Akaba am Roten Meer gelang es Forschern zum ersten Mal, einen Blick in die engen Höhlen und Spalten von Korallenriffen zu werfen. Dabei kamen sie der mysteriösen Nahrungsaufnahme der Korallen, die in extrem nahrungsarmen tropischen Meeren leben, auf die Spur.
Im Golf von Akaba am Roten Meer gelang es Forschern zum ersten Mal, einen Blick in die engen Höhlen und Spalten von Korallenriffen zu werfen. Dabei kamen sie der mysteriösen Nahrungsaufnahme der Korallen, die in extrem nahrungsarmen tropischen Meeren leben, auf die Spur. Die Wände der Korallengänge sind dicht bewachsen, vor allem mit Schwämmen. Die nehmen mehr als 60 Prozent sämtlichen organischen Materials aus dem vorbeiströmenden Wasser auf. Von den Verdauungsprodukten der Schwämme, meist Ammonium- und Phosphatverbindungen, ernähren sich wiederum die Korallen.
Die Bremer Meeresbiologen vom Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) an der Universität Bremen untersuchten gemeinsam mit jordanischen Partnern von der Marine Science Station in Akaba das Innere von Korallenriffen mit einem eigens entwickelten Unterwasser-Endoskop.
Die Gruppe um Claudio Richter und Mark Wunsch vom ZMT schickte ihre Kamera in Spalten von nur 20 bis 70 Zentimeter Durchmesser, wie die Forscher im Fachmagazin "Nature" (Band 413, Seite 726) berichten. Bis zu vier Meter tief drangen die Wissenschaftler in das Karbonat-Gestein ein und entdeckten ein feines Spalten- und Höhlennetz mit unerwartet großer Oberfläche: Pro Quadratmeter Riff fanden sie bis zu 7,5 Quadratmeter Spaltenwände.
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