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Wenn die Arbeit auf zu wenigen Schultern lastet, leiden die Beschäftigten auch gesundheitlich.

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Krankenkasse warnt: Beschäftigte haben größere Gesundheitsrisiken bei Personalmangel

Wer Personalmangel erlebt, ist häufiger erschöpft, denkt auch in der Freizeit an die Arbeit und erscheint öfter krank bei der Arbeit. Das zeigt eine Auswertung der Krankenkasse DAK.

Beschäftigten in Berufen mit regelmäßigem Personalmangel können gesundheitliche Risiken drohen. Davor warnt die Krankenkasse DAK-Gesundheit. Nach Daten von mehr als 110.000 erwerbstätigen Versicherten der Kasse in Berlin war der Krankenstand vergangenes Jahr in Berufen mit besonderem Fachkräftemangel deutlich erhöht. Darunter hatten Menschen, die im Feld Kinderbetreuung/Erziehung tätig sind, mit 7,3 Prozent die meisten Fehltage - vor der Altenpflege (7,1) und Fahrzeugführung (7,0). Insgesamt gab die DAK den Krankenstand mit 5,4 Prozent an.

Eine Ausnahme mit unterdurchschnittlichem Krankenstand trotz Personalmangels sei das Feld Informatik/andere IT-Berufe, hieß es. Die Daten aus einem DAK-Gesundheitsreport lagen der Deutschen Presse-Agentur vorab vor.

In einer ergänzenden Forsa-Umfrage im Auftrag der Kasse mit gut 200 Berliner Teilnehmern gab laut DAK rund die Hälfte an, dass ihre Arbeit mit dem vorhandenen Personal in den vergangenen zwölf Monaten nahezu ständig oder größtenteils nur unter großen Anstrengungen zu bewältigen gewesen sei. Betroffene berichteten in der Umfrage mehrheitlich etwa von starkem Termin- und Leistungsdruck, viele auch von zu leistenden Überstunden.

Aus DAK-Sicht sinken mit steigender Intensität des erlebten Personalmangels die Erholungschancen: So berichten je gut 40 Prozent der Berliner Betroffenen, dass sie sehr häufig oder häufig auch in der Freizeit an die Arbeit dächten und nicht zum Sporttreiben kämen. Etwas mehr als die Hälfte gab an, sich sehr häufig oder häufig allgemein müde, matt oder erschöpft zu fühlen. „Bei Beschäftigten, die regelmäßig Personalmangel erleben, kommt es deutlich häufiger vor, dass sie auch arbeiten, wenn sie krank sind“, berichtet die DAK.

„Die Ergebnisse sollten ein Weckruf sein“, wird der Landeschef der Kasse in Berlin, Volker Röttsches, in einer Mitteilung zitiert. „Der Personalmangel kann durch Stress und Belastungen den Krankenstand hochtreiben, was wiederum zu mehr Fehltagen führt und die Situation weiter verschärft.“ Es drohe ein Teufelskreis. Die Krankenkasse rief Arbeitgeber dazu auf, das Potenzial von betrieblichem Gesundheitsmanagement besser zu nutzen. (dpa)

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