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Ein Informationsblatt zur elektronischen Patientenakte im Eingangsbereich einer Arztpraxis.

© picture alliance/dpa/dpa-Pool/Rolf Vennenbernd

„Mehr Zeit und Ressourcen“ nötig: Einführung der elektronischen Patientenakte verzögert sich weiter

Eigentlich sollte die elektronische Patientenakte in dieser Woche bundesweit an den Start gehen. Doch das Projekt, Meilenstein der Digitalisierung des Gesundheitswesens, verzögert sich weiter.

Stand:

Die bundesweite Verwendung der elektronischen Patientenakte (ePA) verzögert sich auf frühestens Anfang April. Auch die Einführung des digitalen Medikationsprozesses, der mehr Transparenz über die Einnahme von Medikamenten des Versicherten bringen soll, und andere Funktionen, wurde verschoben.

Das geht aus einem Schreiben des Bundesgesundheitsministeriums hervor, das dem „Deutschen Ärzteblatt“ (Dienstagabend) vorliegt. „Trotz aller Bemühungen und mit vollem Einsatz aller Beteiligten müssen wir aktuell mehr Zeit und Ressourcen für die Einführung und Stabilisierung der ePA in diesem Jahr einplanen“, heißt es darin. Die elektronische Patientenakte war Mitte Januar in einigen Modellregionen an den Start gegangen. Ab 15. Februar sollte sie bundesweit angewendet werden. Zwischenzeitlich hatte es erhebliche Kritik an der Datensicherheit gegeben.

Mehr Sicherheit gefordert

Zwei Kriterien seien beim bundesweiten Roll-out maßgeblich, erläutert Sebastian Zilch, Leiter der Unterabteilung für Gematik, Telematikinfrastruktur und E-Health, in dem Brief an die Gesellschafter der Gematik, die seit 2015 verantwortlich für die Telematikinfrastruktur im deutschen Gesundheitswesen ist. So müsse sich die elektronische Patientenakte zum einen in den Modellregionen bewähren, zum anderen müssten weitere technische Lösungen zur Erhöhung der Sicherheit in Abstimmung mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) umgesetzt und abgeschlossen sein. Vor diesem Hintergrund sei von einer frühestmöglichen, bundesweiten Nutzung Anfang des zweiten Quartals 2025 auszugehen.

Auch die nächste Ausbaustufe der Patientenakte, die die Dokumentation des Medikamentenplans enthält, wird demnach verschoben. Statt wie bisher geplant zur Jahresmitte, soll die Einführung erst im März 2026 erfolgen. Auch die Datenweitergabe zu Forschungszwecken und weitere Funktionen wie die Volltext- und verbesserte Metadatensuche sollen erst im Frühjahr 2026 erfolgen. (KNA)

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