Gesundheit: So weit die Liebe reicht
Affen zeigen unterschiedliches Sozialverhalten
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Bonobos teilen das in Gemeinschaftsaktionen erworbene Futter fair untereinander auf. Damit kooperierten sie in vielen Fällen effektiver als ihre größeren Verwandten, die Schimpansen. Das berichten deutsche und US- amerikanische Forscher um Brian Hare vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig online vorab im Journal „Current Biology“. Die Wissenschaftler hatten untersucht, ob Gruppen von Bonobos (Pan paniscus) und Schimpansen (Pan troglodytes) jeweils für sich besser zusammenarbeiten, wenn sie nur gemeinsam an Futter gelangen können.
Damit prüften Hare und seine Kollegen zwei gegenläufige Theorien: Demnach könnten Schimpansen bei solchen Versuchen im Vorteil sein, weil sie auch bei der Jagd auf kleine Tiere in freier Wildbahn in Gruppen zusammenarbeiten. Andererseits sollen Bonobos besser kooperieren können, weil ihr soziales Verhalten stärker ausgeprägt sei.
Die Gruppe um Hare hatte jeweils zwei Affen der gleichen Art in einen Käfig gesetzt. Vor dem Käfig – aber nicht in Reichweite – lag ein Brett mit Futter. Die Tiere konnten nur an die Früchte gelangen, wenn sie gleichzeitig an den Enden eines am Brett befestigten Seiles zerrten.
Zwar zogen Schimpansen und Bonobos annähernd gleich häufig „an einem Strang“. Unterschiede gab es jedoch beim Aufteilen des Futters. Schimpansen teilten nur dann brüderlich, wenn mehrere Fruchtstückchen präsentiert wurden. Gab es dagegen nur eine einzelne große Frucht, behielt in nahezu allen Fällen eines der Tiere das Futter für sich.
Bei den Bonobos dagegen nahm keines der Tiere bei den Versuchen mehr als die Hälfte bis etwa zwei Drittel des Futters für sich in Anspruch. Eine einzelne Frucht wurde geteilt. Den Forschern zufolge wird damit die Theorie gestützt, dass vor allem die sogenannte soziale Toleranz über die Effizienz gemeinsamer Aktionen entscheidet. Ihr sehr soziales Verhalten hätten Bonobos bei ihrer evolutionären Entwicklung wahrscheinlich durch einen zunehmenden Verlust aggressiven Verhaltens erworben. dpa
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