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Vor dem Sport dehnen, danach – oder gar nicht?: „Kurze Einheiten reichen schon, um beweglicher zu werden“
Dehnen ist ein Thema, zu dem es viele Meinungen gibt. Wann sollte man es tun und wie lange? Experten streiten seit Jahren darüber. Doch nun gibt es neue Empfehlungen.
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Das richtige Dehnen sei ein echter Zankapfel, sagt Jan Wilke, Professor für Sportwissenschaften an der Universität Bayreuth. „Jeder hat eine Meinung dazu, da wird sehr gestritten. Es ist ein heikles Thema.“ Ein Grund könnte sein, dass Dehnen für viele ein lieb gewonnenes Ritual und deshalb emotional besetzt ist, vermutet er. „Viele dehnen sich, weil sie sich damit gut fühlen, das darf man nicht vernachlässigen.“ Für viele Sportler gehört Dehnen zur Trainingsroutine. Sie tun es, um ihre Muskeln auf die anstehende Belastung vorzubereiten, also um sich aufzuwärmen.
Es gibt zwei Formen der Dehnung: dynamisch oder statisch. Bei der statischen Form wird jede Dehnung für einige Sekunden gehalten. Es darf dabei ein bisschen ziehen – und wenn es das tut, geht man noch ein kleines Stück mehr in die Dehnung hinein. Bei der dynamischen Form werden federnde Bewegungen ausgeführt.
Welche Form der Dehnung?
Doch bisher ist es umstritten, ob solche Routinen wirklich etwas bringen. Immer wieder wird die Frage gestellt, ob Dehnen das Verletzungsrisiko senkt und vor Muskelkater schützt. Und ebenso, welche Form der Dehnung die bessere ist.
Eindeutige Antworten darauf gab es nicht. Bisher, denn nun haben sich 20 führende Wissenschaftler aus zwölf Ländern mit dem Thema beschäftigt und klare wissenschaftliche Empfehlungen ausgesprochen. Die Experten wollten wissen, wie sich Dehnen auf Beweglichkeit, Kraft, Muskelwachstum, Verletzungsrisiko oder das Herz-Kreislauf-System auswirkt.
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