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Bernardo Arevalo, Präsidentschaftskandidat der Partei Movimiento Semilla (Bewegung Saatkorn), nach der Stimmabgabe bei der Stichwahl der Präsidentschaftswahlen in Guatemala.

© AFP/LUIS ACOSTA

„Historische Wahlbeteiligung“: Sozialdemokrat Arévalo gewinnt Präsidentschaftswahl in Guatemala

Der Sozialdemokrat setzte sich gegen seine Konkurrentin Torres durch und holte 59 Prozent der Stimmen. Arévalo hatte versprochen, das Bildungssystem in Guatemala zu verbessern.

Der Sozialdemokrat Bernardo Arévalo hat die Stichwahl um das Präsidentenamt in Guatemala gewonnen. Der 64-Jährige setzte sich nach Angaben des Obersten Wahlgerichts (TSE) am Sonntag mit deutlichem Vorsprung gegen seine Rivalin Sandra Torres durch.

Nach Auszählung fast aller Stimmen kommt Arévalo demnach auf 59 Prozent. Torres, die ebenfalls den Sozialdemokraten angehört, holte demnach rund 36 Prozent der Stimmen.

Nach Angaben des Wahlgerichts wurden am Sonntag „keine nennenswerten Zwischenfälle“ gemeldet. Es sei eine „historische Wahlbeteiligung“ verzeichnet worden, erklärte das TSE, ohne weitere Details zu nennen.

Wer ist Bernardo Arévalo?

Die Stichwahl war in dem unter Armut, Korruption und Gewalt leidenden Land nötig geworden, nachdem Arévalo bei der ersten Wahlrunde am 25. Juni überraschend Platz zwei hinter Torres belegt hatte.

Anhänger des Präsidentschaftskandidaten Bernardo Arevalo feiern nach seinem Sieg in der Stichwahl in Guatemala-Stadt.
Anhänger des Präsidentschaftskandidaten Bernardo Arevalo feiern nach seinem Sieg in der Stichwahl in Guatemala-Stadt.

© REUTERS/PILAR OLIVARES

Der 64-Jährige ist der Sohn des ersten demokratisch gewählten Präsidenten des Landes, Juan José Arévalo (1945-1951), und hatte versprochen, das Bildungssystem zu verbessern und die Gewalt und das Elend zu bekämpfen.

Laut Umfragen galt er als Favorit für den zweiten Wahlgang.

Die Themen von Sandra Torres: Gewaltverbrechen und Armut

Torres hatte sich bereits drei Mal vergeblich um das Amt beworben. Die 67-Jährige war früher mit Präsident Álvaro Colom (2008 bis 2012) verheiratet und hatte den Schwerpunkt im Wahlkampf auf die Themen Gewaltverbrechen und Armut gelegt.

Bei der Stichwahl wurde über die Nachfolge des rechtsgerichteten Präsidenten Alejandro Giammattei entschieden, der Mitte Januar aus dem Amt scheidet. Damit endet die seit zwölf Jahren währende Herrschaft des rechten politischen Lagers in dem zentralamerikanischen Land.

Tausende Guatemalteken wandern aufgrund von Armut und Gewalt jährlich in die USA aus. Die Geldsumme, die sie aus den USA an ihre Familien in Guatemala überweisen, ist im vergangenen Jahr auf 18 Milliarden Dollar gestiegen - damit machen die Rücküberweisungen 19 Prozent des Bruttoinlandsproduktes von Guatemala aus. (AFP)

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