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100 Tage im Amt und historisch unbeliebt: Mehr als die Hälfte der Amerikaner hält Trump für „gefährlichen Diktator“
Nach 100 Tagen im Amt fällt die Bilanz von US-Präsident Trump aus Sicht der meisten Amerikaner bescheiden aus. Laut einer neuen Umfrage hält ihn eine Mehrheit gar für eine Gefahr für die Demokratie.
Stand:
Am Dienstag ist Donald Trump 100 Tage als US-Präsident im Amt. Für die Mehrheit der Amerikaner ist das offenbar kein Grund zu Feiern. Einer am selben Tag von der US-Nachrichtenwebsite „Axios“ veröffentlichten landesweiten Umfrage zufolge hält ihn über die Hälfte der Bevölkerung für einen „gefährlichen Diktator“ sowie „eine Bedrohung für die Demokratie“. Nur vier von 10 Amerikanern äußerten sich positiv über Trumps bisherige zweite Amtszeit.
Der Umfrage zufolge stimmten 52 Prozent der Aussage zu, dass Trumps „Macht eingeschränkt werden sollte, bevor er die amerikanische Demokratie zerstört“. Innerhalb der Anhängerschaft der Demokraten sagten dies 87 Prozent, bei Republikanern 17 Prozent. Unter Schwarzen, Latinos und Asiaten stimmten der Aussage ebenfalls über die Hälfte der Befragten zu, aber nur 45 Prozent der Weißen Amerikaner.
Viele Befragte äußerten sich besorgt über Trumps Versuche, die Regierung umzugestalten, seine Zölle durchzusetzen und Menschen ohne ein ordnungsgemäßes Verfahren abzuschieben.
„Die Trump-Administration ist erst 100 Tage im Amt, doch die meisten Amerikaner lehnen die Trump-Agenda bereits ab“, sagte PRRI-Geschäftsführerin Melissa Deckman gegenüber „Axios“.
Laut „Washington Post“ ist Trump der historisch unbeliebteste Präsident nach den ersten 100 Tagen im Amt. Nie waren die Zustimmungswerte eines US-Präsidenten nach dem Zweiten Weltkrieg und nach 100 Tagen schlechter als bei Trump: In seiner ersten Amtszeit lag der Wert bei 42 Prozent, heute bei 39 Prozent.
Zum Vergleich: Obama brachte es auf 50 Prozent (2013) sowie 69 Prozent (2009). Joe Biden lag bei 52 Prozent. Am schlechtesten außer Trump schnitt George W. Bush in seiner zweiten Amtszeit mit 47 Prozent ab. Den besten Wert erreichte Harry S. Truman 1945 mit 87 Prozent, dahinter folgt John F. Kennedy 1961 mit 83 Prozent.
Trump hat zuletzt mehrere ihm nicht wohlgesonnene Umfragen kritisiert, die sinkende Zustimmungswerte andeuten. Auf seiner Plattform Truth Social schrieb der US-Präsident, diese seien „gefälscht“ und gegen dahinterstehende Organisationen, solle „wegen Wahlbetrugs“ ermittelt werden. (fki)
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