
© AFP/Orlando Sierra
1000 Dollar Handgeld und Gratisflug: Erste Migranten ohne Papiere nutzen US-Programm zur „Selbstabschiebung“
In einem ersten Charterflieger befanden sich 64 Personen, die sich illegal in den USA aufgehalten hatten. Sie nutzten das „Project Homecoming“ der US-Regierung, das Präsident Trump zuvor beworben hatte.
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In den USA haben erste Einwanderer ohne Papiere das Angebot der Regierung von Präsident Donald Trump genutzt, sich gegen eine Zahlung von 1000 Dollar (umgerechnet etwa 883 Euro) „selbst abzuschieben“.
Wie das Heimatschutzministerium mitteilte, befanden sich an Bord des am Montag in Houston im Bundesstaat Texas gestarteten „freiwilligen Charterflugs“ nach Südamerika 64 illegale Migranten. 38 von ihnen wurden demnach nach Honduras geflogen, weitere 26 reisten nach Kolumbien.
US-Präsident Trump hatte zuvor ein Regierungsprogramm in Kraft gesetzt, mit dem illegale Einwanderer zum freiwilligen Verlassen des Landes bewegt werden sollen.
Zuvor hatte die US-Regierung angekündigt, illegalen Einwanderern in den USA 1000 Dollar auszuzahlen und deren Reisekosten zu übernehmen, wenn sie freiwillig in ihr Heimatland zurückkehren.
Nach Angaben des US-Heimatschutzministeriums belaufen sich die durchschnittlichen Kosten für die Festnahme, Inhaftierung und Abschiebung eines illegalen Migranten in den USA auf 17.121 Dollar. Mithilfe der „Selbstabschiebungen“ ließen sich die Kosten um „rund 70 Prozent senken“ - trotz Übernahme der Reisekosten und des Handgeldes.
Bereits Anfang Mai hatte Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social für das Regierungsprogramm geworben. „An alle illegalen Einwanderer: Buchen Sie jetzt Ihren Gratisflug!“, schrieb er und erklärte, dass das Angebot auch direkt über eine Handy-App gebucht werden könne.
Heimatschutzministerin Noem warnt vor harten Konsequenzen
Dem Heimatschutzministerium zufolge erhielten die Migranten des Fluges vom Montag „Reiseunterstützung, ein Handgeld in Höhe von tausend Dollar und die Möglichkeit, eines Tages legal in die Vereinigten Staaten zurückzukehren“.
Heimatschutzministerin Kristi Noem forderte weitere Migranten ohne Papiere in den USA auf, die Vorteile des „Project Homecoming“ zu nutzen, wie die Behörde die sogenannten Selbstabschiebungen nennt.
„Nehmen Sie Ihre Ausreise selbst in die Hand und erhalten Sie finanzielle Unterstützung, um nach Hause zurückzukehren“, sagte Noem. „Wenn Sie das nicht tun, müssen Sie mit Geldstrafen, Verhaftung und Abschiebung rechnen und dürfen nie wieder zurückkehren.“
Im Wahlkampf hatte Trump einen harten Kurs gegen irreguläre Einwanderung angekündigt und die größte Abschiebekampagne in der US-Geschichte in Aussicht gestellt. Sein Vorgehen ist dabei höchst umstritten und stößt zunehmend auf juristischen Widerstand. (AFP)
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