
© REUTERS/Anatolii Stepanov/Archiv
200 russische Soldaten in Stadt eingedrungen: Selenskyj bestätigt schwere Kämpfen um Pokrowsk in der Ostukraine
Die Lage in der ostukrainischen Stadt spitzt sich zu. Die Ukraine berichtet nun von russischen Invasoren, dementiert aber eine Einkesselung. Der Präsident konstatiert eine „schwierige Situation“.
Stand:
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat von schweren Kämpfen um die Stadt Pokrowsk im Osten des Landes berichtet. Dabei helfe vor allem der Einsatz der ukrainischen Bukowina-Brigade in der benachbarten Stadt Myrnohrad.
„Genau dort, gegenüber von Pokrowsk, haben die Russen ihre Hauptangriffstruppe konzentriert – und das ist eine beträchtliche Anzahl von Besatzungstruppen“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
„Natürlich führt dies zu einer schwierigen Situation in Pokrowsk und allen benachbarten Gebieten“, führte Selenskyj weiter aus. „Es gibt heftige Kämpfe in der Stadt, an den Zufahrtswegen zur Stadt.“
Auch die Versorgung sei schwierig. Dennoch werde weiter gegen die Besatzer gekämpft: „Wir müssen den Russen weiterhin so viele Verluste wie möglich zufügen“, sagte Selenskyj.
Pokrowsk und das benachbarte Myrnohrad sind seit Monaten umkämpft und von einer Einschließung bedroht. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion.
Ukraine dementiert Einkesselung von Pokrowsk
Erst wenige Stunden zuvor hatte der ukrainische Generalstab zugegeben, dass russische Soldaten in die seit Monaten schwer umkämpfte und weitgehend zerstörte Stadt eingedrungen waren.
Die etwa 200 russischen Soldaten seien in mehreren kleineren Infanteriegruppen zwischen den ukrainischen Verteidigungslinien durchgesickert und hätten sich in der Stadt festgesetzt.
Nunmehr gebe es in der Stadt schwere Gefechte, in deren Verlauf beide Seiten auch Kampfdrohnen einsetzten. Nach Darstellung der ukrainischen Generalität sind die Kämpfe „von hoher Dynamik und Intensität geprägt“.
Die russische Armee versuche unterdessen, die ukrainischen Verteidigungslinien mit Kampfpanzern und Schützenpanzern zu durchbrechen.
Allerdings dementierte der Generalstab russische Behauptungen von der kompletten Einkesselung ukrainischer Truppen in Pokrowsk. Vielmehr seien größere Gebiete rund um die Stadt zurückerobert worden. Damit habe sich die Lage in dem Abschnitt sowie an den Zufahrtswegen zu Pokrowsk stabilisiert. (dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: