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Klimafolgen treiben immer öfter Menschen in die Flucht. (Archivbild)

© Farah Abdi Warsameh/AP/dpa

Allein in vergangenen zehn Jahren: Klimawandel hat rund 250 Millionen Menschen in die Flucht getrieben

Die Folgen des Klimawandels sind gerade in Konfliktregionen besonders zu spüren. Rechnerisch fliehen deshalb 70.000 Menschen pro Tag. Was UNHCR-Chef Grandi jetzt von der Weltklimakonferenz fordert.

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Die Folgen des Klimawandels treiben Millionen Menschen weltweit in die Flucht. In den vergangenen zehn Jahren hätten rund 250 Millionen Menschen wegen Wetterkatastrophen aus ihren Dörfern und Städten fliehen müssen – rechnerisch seien das 70.000 Menschen pro Tag, berichtet das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) vor Beginn der Weltklimakonferenz in Brasilien.

Die Organisation spricht von einem Teufelskreis aus Konflikten und Klimakrisen. Dreiviertel der durch Konflikte vertriebene Menschen lebten in Ländern, die besonders stark von den Folgen des Klimawandels bedroht seien. Das UNHCR nennt unter anderem Überschwemmungen im Südsudan und Brasilien, Rekordhitze in Kenia und Pakistan, Wasserknappheit im Tschad und in Äthiopien. Menschen, die vor Konflikten fliehen, seien besonders in Gefahr, weil sie kaum Mittel hätten, um sich in vor den Folgen von klimawandelbedingten Wetterkatastrophen zu schützen. 

Stabilität braucht Investitionen

Nur ein Viertel der bereitgestellten Finanzmittel für Anpassungen an die Folgen des Klimawandels erreichten von Konflikten bedrohte Staaten, die oft selbst viele Flüchtlinge aufgenommen hätten, so das UNHCR. Auf der Weltklimakonferenz gibt es immer Druck auf reichere Staaten, mehr Geld zur Verfügung zu stellen. 

„Wenn wir Stabilität wollen, müssen wir dort investieren, wo die Menschen am stärksten gefährdet sind“, fordert UNHCR-Chef Filippo Grandi. „Um weitere Vertreibungen zu verhindern, muss die Klimafinanzierung die Gemeinden erreichen, die bereits am Rande des Abgrunds stehen.“ Er rief die Teilnehmer der Weltklimakonferenz auf, zu liefern – „Wir brauchen echte Maßnahmen, keine leeren Versprechungen“, sagte er. (dpa)

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