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Gedenkstätte in Phoenix, Arizona, am Hauptquartier der von Charlie Kirk mitbegründeten Organisation Turning Point

© Getty Images via AFP/Eric Thayer

Update

Attentat auf Charlie Kirk: DNA an Tatwaffe stammt offenbar vom Verdächtigen – dieser schweigt zum Motiv

Bei den Ermittlungen zum Attentat auf den US-Aktivisten Kirk fehlt bisher ein Geständnis. Allerdings sei eine Person aus dem engen Umfeld des Tatverdächtigen „außerordentlich kooperativ“.

Stand:

Fünf Tage nach dem Attentat auf den Vertrauten von US-Präsident Donald Trump, Charlie Kirk, hat sich nach Angaben der Ermittler der Verdacht gegen einen festgenommenen 22-Jährigen erhärtet. Der Chef der US-Bundespolizei FBI, Kash Patel, teilte am Montag im Sender Fox News mit, die DNA auf der Tatwaffe stimme mit der des mutmaßlichen Schützen überein.

Zudem sei im Elternhaus des Verdächtigen ein schriftlicher Hinweis auf die Tat gefunden worden. Der festgenommene Tyler R. habe darin festgehalten, er habe die Gelegenheit, Kirk zu töten, und werde sie nutzen, sagte Patel. Das Dokument sei zwar zerstört worden, das FBI habe aber „forensische Hinweise auf die Notiz gefunden“.

Laut dem Gouverneur des Bundesstaates Utah, in dem der tödliche Schuss auf Kirk fiel, ist der Tatverdächtige bei den Ermittlungen laut Bundesstaat Utah nicht kooperativ. „Der Verdächtige hat bisher nicht kooperiert“, sagte Spencer Cox am Sonntag im TV-Sender NBC News. Die Ermittler versuchten nun, durch Gespräche mit Freunden und Familie ein Motiv für die Tat zu ermitteln, sagte der Republikaner weiter. Der 22-jährige mutmaßliche Schütze Tyler R. werde am Dienstag formell angeklagt. Er bleibt in Utah in Haft.

Der 31-jährige Kirk war am Mittwoch in Utah erschossen worden, als er auf dem Gelände der Utah Valley University im Freien als Gastredner gesprochen hatte. Der Bundesstaat geht davon aus, dass es sich um ein „politisches Attentat“ handelte. Als Mitbegründer der konservativen Studentengruppe Turning Point USA zog er mit seiner scharfen Rhetorik, die sich oft gegen Einwanderer und die LGBT-Gemeinschaft richtete, viele Konservative an, erntete aber auch scharfe Kritik.

Die Tat hatte in den USA Ängste vor einer Zunahme politischer Gewalt geschürt. US-Präsident Donald Trump hatte kurz nach dem Tod Kirks Kritik an „radikalen Linken“ geäußert und sich zudem wie der Bundesstaat Utah für die Todesstrafe ausgesprochen.

Tatverdächtiger habe sich an „dunklen Orten“ im Internet aufgehalten

Der Tatverdächtige stamme aus einer konservativen Familie, seine „Ideologie“ weiche aber davon ab. „Es gab eindeutig eine linke Ideologie bei diesem Attentäter“, sagte Gouverneur Cox dem Sender ABC.

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Einem Haftbefehl zufolge hatte R. eine Abneigung gegen Kirk und dessen Ansichten geäußert. Ermittler fanden in vier Patronenhülsen Gravuren. Diese enthielten Verweise auf Internet-Memes und Videospiele. Eine Inschrift lautete demnach: „hey Faschist! FANG! ↑ → ↓↓↓“, eine Anspielung auf ein populäres Videospiel.

Der Tatverdächtige habe sich an „dunklen Orten“ im Internet aufgehalten und habe viel Zeit mit Gaming verbracht, sagte Gouverneur Cox weiter.

Gedenkminute für Charlie Kirk vor dem NFL-Spiel zwischen den Carolina Panthers und den Arizona Cardinals im State Farm Stadium von Glendale

© REUTERS/Joe Camporeale

Auf die Frage der Moderatorin, ob er glaube, dass soziale Medien eine direkte Rolle bei diesem Attentat gespielt haben könnten, sagte Cox: „Ich glaube, dass soziale Medien bei jedem einzelnen Attentat und Attentatsversuch, den wir in den letzten fünf, sechs Jahren gesehen haben, eine direkte Rolle gespielt haben.“

Mutmaßlicher Attentäter lebte mit trans Person zusammen

Cox sagte in der TV-Sendung weiter, man bekomme Informationen aus Familie und Umfeld des mutmaßlichen Schützen. Er erwähnte eine Person, die Mitbewohner des Tatverdächtigen sei – Cox bezeichnete sie als „Freund“ (boyfriend), der sich derzeit „von einem Mann zu einer Frau umwandeln“ lasse.

„Der Mitbewohner war ein romantischer Partner, ein Mann, der zu einer Frau übergeht“, bestätigte Cox zudem beim Sender CNN. „Dieser Partner war außerordentlich kooperativ, hatte keine Ahnung, dass dies geschah, und arbeitet derzeit mit den Ermittlern zusammen“, fügte Cox hinzu. Die Person sei „schockiert“ gewesen.

Gedenkschild für Charlie Kirk in Orem, Utah

© Getty Images via AFP/Chet Strange

Auf die Frage, ob die Geschlechtsidentität des Mitbewohners für die Ermittlungen relevant sei, sagte Cox bei ABC, genau das versuche man derzeit herauszufinden.

Große Gedenkveranstaltung in Arizona geplant

Unterdessen laufen die Vorbereitungen für eine große öffentliche Gedenkstunde für Kirk am nächsten Sonntag. Die von Kirk gegründete Organisation Turning Point USA plant in einem Sportstadion bei Phoenix im US-Bundesstaat Arizona eine Gedenkstunde, wie die Organisation auf ihrer Webseite unter dem Motto „Ein Vermächtnis schaffen – In Erinnerung an Charlie Kirk“ mitteilte. Das Stadion hat mehr als 60.000 Sitzplätze.

Ob auch Vertreter der US-Regierung teilnehmen werden, ist noch nicht bekannt. Zum Begräbnis selbst liegen ebenfalls bislang keine Informationen vor. US-Präsident Trump hatte in Aussicht gestellt, dorthin kommen zu wollen. In der kommenden Woche reist der Präsident zunächst für mehrere Tage zu einem Staatsbesuch nach London.

Der 31-jährige Kirk war ein einflussreicher Vertreter der Trump-Bewegung „Make America Great Again“ (MAGA) und unterstützte den heutigen Präsidenten in dessen Wahlkampf.

Kirk galt als Trumps Sprachrohr für die Jugend. In Interviews, als Podcaster und bei Diskussionsveranstaltungen verbreitete er radikal rechte Thesen etwa zu Waffenbesitz, gegen Nicht-Weiße und Abtreibung.

Als er erschossen wurde, beantwortete er bei einer Veranstaltung auf einem Uni-Gelände im US-Bundesstaat Utah gerade Fragen zu Transgender und Waffengewalt aus dem Publikum. (dpa, Reuters)

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