
© Maren Hennemuth/dpa
Auch 800 Europäer betroffen: Trump will noch diese Woche tausende Migranten nach Guantánamo schicken
Im Januar kündigte Trump an, bis zu 30.000 Menschen in Guantánamo inhaftieren zu wollen. Diese Woche soll die Verlegung einer ersten großen Gruppe beginnen. Kritik kommt von Regierungsmitarbeitern.
Stand:
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump plant offenbar, mindestens 9000 Migranten in das berüchtigte Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba zu bringen, darunter auch 800 Europäer. Das berichten „Politico“ und „Washington Post“ unter Berufung auf Insider aus Regierungskreisen und Regierungsdokumenten. Demnach soll das Lager als Zwischenstation zur Abschiebung in die Heimatländer dienen.
Trump kündigte bereits im Januar an, bis zu 30.000 Migranten in Guantánamo unterbringen zu wollen. Pentagon-Mitarbeiter reagierten laut „Politico“ schockiert. Viele äußerten Bedenken wegen des tropischen Klimas, begrenzter personeller Ressourcen und der mangelnden medizinischen Versorgung. Auf dem Höhepunkt des sogenannten Kriegs gegen den Terror waren 780 Personen in Guantánamo inhaftiert. Seit Februar hält Trumps Regierung etwa 500 abschiebepflichtige Migranten in Guantánamo fest.
Laut „Politico“ könnten die ersten Migranten bereits am Mittwoch nach Kuba gebracht werden. Die Pläne seien erst in den vergangenen Tagen konkretisiert worden und könnten sich noch ändern, heißt es in den Dokumenten. Das US-Heimatschutzministerium (DHS) plane laut den Unterlagen jedoch nicht, die Herkunftsländer der Betroffenen im Vorfeld zu informieren.
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Ein Dokument soll auch 800 Europäer auflisten, die für eine Verlegung nach Guantánamo infrage kommen – darunter zwei Deutsche, ein Österreicher, 24 Ukrainer, 100 Rumänen und 170 Russen.
„Politico“ berichtet weiter, dass US-Diplomaten die Verlegung der europäischen Abschiebehäftlinge nach Guantánamo kritisieren, weil europäische Staaten ihre abgeschobenen Staatsbürger meist kooperativ aufnehmen würden. Beamte des Außenministeriums, die für Europa zuständig sind, versuchen derzeit, das DHS von dem Plan abzubringen. (dasa)
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