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Auftritt von Latino-Rapper Bad Bunny: US-Heimatschutzministerin Kristi Noem will ICE-Agenten zum Super Bowl entsenden
Der gerade bei Latinos beliebte Rapper Bad Bunny aus Puerto Rico wird im nächsten Jahr in der Halbzeitshow des Super Bowl singen. Trumps Heimatschutzministerin will dort „das Gesetz durchsetzen“.
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Die US-Heimatschutzministerin Kristi Noem hat übereinstimmenden Berichten zufolge angekündigt, Agenten der ihr unterstellten ICE-Einwanderungsbehörde beim Superbowl 2026 einzusetzen. Die Einsatzkräfte würden „überall präsent sein“, sagte die Vertraute von US-Präsident Donald Trump in einem Podcast des ultrarechten Influencers Benny Johnson, wie etwa „Zeit“ und „Spiegel“ berichten.
Noem versprach demnach, das Gesetz durchzusetzen und vertrat die Ansicht, „dass nur gesetzestreue Amerikaner, die dieses Land lieben, zum Superbowl kommen sollten“.
Die Ankündigung der Heimatschutzministerin erfolgte wenige Tage, nachdem bekannt geworden war, dass der Latin-Rapper Bad Bunny aus Puerto Rico im nächsten Jahr in der Halbzeitshow des Super Bowl singen soll. Der Latino-Weltstar hatte den Auftritt zwar bestätigt, zuvor aber auch verkündet, nicht mehr in den USA auftreten zu wollen, um bei einer Razzia der ICE-Einwanderungsbehörde nicht zum Ziel zu werden.
Seit Bekanntwerden des geplanten Auftritts war bei rechten Medien wie Fox News und in Online-Netzwerken wie X eine Kampagne gegen Bad Bunny gelaufen. In der MAGA-Bewegung (Make America Great Again) wird Bad Bunny als „Amerika-Hasser“ verunglimpft.
Unter den Fans von Bad Bunny sind viele Lateinamerikaner. Menschen also, die im Visier von Trump und der ICE stehen und besonders bedroht sind, Opfer willkürlicher Festnahmen zu werden.
Benito Antonio Martínez Ocasio, wie Bad Bunny mit bürgerlichem Namen heißt, beendete gerade erst in San Juan, der Hauptstadt Puerto Ricos, eine Konzertreihe mit dem Namen „No Me Quiero Ir De Aqui“ (Ich will nicht von hier weggehen) – eine Ode an seine Heimatinsel in der Karibik, die zu den USA gehört. Ihre Bewohner sind US-Staatsbürger, haben aber bei US-Wahlen kein Stimmrecht.
Seine kommende Welttournee führt ihn zwischen November 2025 und Juli 2026 nach Lateinamerika, Australien und Europa. „Was ich empfinde, geht über mich hinaus“, sagte Bad Bunny zuletzt in einer von der NFL verbreiteten Mitteilung und dankte allen Wegbereitern. Sein Auftritt in der Halbzeitshow sei „für mein Volk, meine Kultur und unsere Geschichte“.
Bad Bunny würde, sofern der Auftritt stattfindet, in die Fußstapfen von Weltstars wie Madonna, Michael Jackson oder den Rolling Stones treten. Jedes Jahr lockt die Halbzeitshow des Super Bowl Millionen Menschen vor den Fernseher. (Tsp, dpa)
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