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Gehen mit Knüppel und Messer aufeinander los: Warum Streit im Straßenverkehr in den USA so häufig eskaliert
In den USA werden immer mehr Menschen bei Zwischenfällen im Straßenverkehr verletzt oder getötet. Woher kommt diese unbändige Wut? Eine Spurensuche im Bundesstaat Texas.
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In einem kleinen Klassenraum am Rande San Antonios, einer Stadt im Süden des US-Bundestaats Texas, schaut Dean DeSoto auf den Stundenplan für seinen Kurs über aggressives Fahren. „Guten Morgen“, sagt der 70-Jährige, als 19 Leute den Raum betreten und so aussehen, wie sie normalerweise zu Unterrichtsbeginn aussehen. Müde, genervt, ausdruckslos.
Die meisten von ihnen wollen nicht hier sein, und DeSoto weiß das. Sie sind hier, weil sie einen Strafzettel bekommen haben, ein Bußgeld zahlen mussten und von einem Richter hierher geschickt wurden, um zu lernen, wie sie ihre Wut und ihre Angst im Straßenverkehr in den Griff bekommen können.
Sobald seine Schüler Platz genommen haben, beginnt er, eine Liste ihrer Verstöße vorzulesen: „145 km/h bei 100, 151 bei 100, 164 bei 100, 169 bei 100, 180 bei 100.“
DeSoto, der eine gemeinnützige Organisation für Verkehrssicherheit betreibt, die mit den Gerichten von San Antonio zusammenarbeitet, gibt seinen Kurs für aggressive Fahrer schon seit 26 Jahren. In dieser Zeit hat er ein paar Überzeugungen gewonnen. Eine ist, dass das, was im Land passiert, sich auch auf den Straßen widerspiegelt. Eine andere ist, dass die Wut auf den Straßen schlimmer wird.
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