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John Bolton, der frühere US-Sicherheitsberater von Donald Trump

© AFP/BRENDAN SMIALOWSKI

Bekannter Trump-Kritiker: FBI durchsucht Haus von früherem US-Sicherheitsberater Bolton

Die US-Bundespolizei FBI hat das Haus des früheren Nationalen Sicherheitsberaters von Präsident Trump, John Bolton, durchsucht. Bolton war in Trumps erster Amtszeit Nationaler Sicherheitsberater, später wurde er zu einem scharfen Trump-Kritiker.

Stand:

Die US-Bundespolizei FBI hat das Haus des früheren Nationalen Sicherheitsberaters und inzwischen prominenten Kritikers von Präsident Donald Trump, John Bolton, durchsucht. FBI-Agenten betraten am Freitagmorgen Boltons Haus in Bethesda, einem Vorort der Hauptstadt Washington, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP vor Ort berichtete. Offizielle Angaben zu den Hintergründen der Durchsuchung gab es zunächst nicht.

US-Medienberichten zufolge geht es bei der Durchsuchung um die Frage, ob Bolton unrechtmäßig Geheimdienstinformationen besaß oder weitergab. Trump hatte im Januar ein Dekret unterzeichnet, in dem er Bolton vorwarf, in einem 2020 veröffentlichten Buch über seine Zeit als Nationaler Sicherheitsberater geheime Informationen publik gemacht zu haben.

FBI-Chef Kash Patel schrieb am Freitag im Kurzbotschaftendienst X: „Niemand steht über dem Gesetz... FBI-Agenten im Einsatz.“ Einen direkten Zusammenhang zu Bolton stellte Patel in seinem Post nicht her.

Bolton war von April 2018 bis September 2019 in Trumps erster Amtszeit Nationaler Sicherheitsberater. Später wurde der heute 76-Jährige, der für seinen markanten Schnauzbart bekannt ist, zu einem scharfzüngigen Kritiker des Rechtspopulisten.

FBI agents carry boxes as they exit John Bolton's house, Donald Trump's former national security advisor after the FBI conducted a court-authorized search at his place on August 22, 2025 in Bethesda, Maryland. Federal Bureau of Investigation agents searched on Friday the home of John Bolton, Donald Trump's former national security advisor who has become a vocal critic of the US president. (Photo by SAUL LOEB / AFP)

© AFP/SAUL LOEB

Zuletzt hatte der als außenpolitischer Hardliner bekannte Bolton mit scharfen Worten das Gipfeltreffen von Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska zum Ukraine-Krieg kritisiert. Gegenüber der „Bild“-Zeitung sprach Bolton von einem „Propagandasieg“ für den Kremlchef: „Ein international geächteter Staatschef, der einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, darf sich jetzt neben dem US-Präsidenten ins Rampenlicht stellen.“

Trump wiederum hat Bolton immer wieder scharf attackiert und persönlich beleidigt. Kurz nach Beginn seiner zweiten Amtszeit im vergangenen Januar entzog der Präsident seinem früheren Sicherheitsberater den Personenschutz durch den Secret Service - und das, obwohl Bolton Ziel von Todesdrohungen aus dem Iran geworden ist.

Der von Trump ernannte FBI-Chef Patel hatte in der Vergangenheit eine Feindesliste mit Trump-Kritikern erstellt. Auf dieser Liste fand sich auch Bolton wieder. Trump geht seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus im Januar mit teils rabiaten Methoden gegen Kritiker und politische Gegner vor. (dpa)

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