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Dieses Foto soll US-Präsident Donald Trump zufolge den US-Militärschlag gegen ein Drogen-Schmugglerboot in der Karibik zeigen.

© REUTERS/DONALD TRUMP VIA TRUTH SOCIAL

Update

Trump spricht von „Drogen-Terroristen“: Drei Tote nach erneutem US-Angriff auf Boot in der Karibik

Ein weiteres Mal greifen die USA ein Schiff an, das angeblich Drogen von Venezuela in die Vereinigten Staaten bringen sollte. Das könnte den Konflikt zwischen Washington und Caracas verschärfen.

Stand:

Die USA haben erneut ein angeblich mit Drogen beladenes Schiff angegriffen und dabei nach Angaben von Präsident Donald Trump drei Menschen aus Venezuela getötet. Bei den Opfern handele es sich um „drei männliche Terroristen“, die sich auf dem Weg in die USA befunden hätten und in internationalen Gewässern getroffen worden seien, schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social.

Mit dem Beitrag teilte der US-Präsident auch ein 27 Sekunden langes Video, das zeigt, wie ein Boot angegriffen wird. Der Angriff sei am Morgen auf seinen Befehl hin erfolgt, schrieb Trump. US-Streitkräfte seien dabei nicht verletzt worden.

Keine Beweise für Schmuggleraktivitäten

„Diese extrem gewalttätigen Drogenkartelle STELLEN EINE BEDROHUNG für die nationale Sicherheit, die Außenpolitik und wesentliche Interessen der USA dar“, betonte der US-Präsident – und fügte eine komplett in Großbuchstaben verfasste Drohung hinzu: „Seien Sie gewarnt – Wenn Sie Drogen transportieren, die Amerikaner töten können, werden wir sie jagen!“ Illegale Aktivitäten dieser Kartelle hätten seit Jahrzehnten verheerende Folgen für die Vereinigten Staaten und Millionen Amerikaner das Leben gekostet. Damit sei nun Schluss.

Beweise für seine Behauptung vor, dass sich Drogen auf dem Schiff befunden hätten, legte Trump zunächst nicht vor. Später sagte er, es seien Säcke mit Kokain und Fentanyl im Meer gefunden worden.

Diese zwei Fotos, die die Militärschläge der USA gegen angebliche Drogen-Schmuggler in der Karibik zeigen sollen, postete Donald Trump am Montag auf seiner Sozialen Plattform Truth Social.

© REUTERS/The White House

Auch US-Verteidigungsminister Pete Hegseth kommentierte den jüngsten Einsatz in der Karibik – und drohte Drogenhändlern in ganz Lateinamerika mit dem Tod. Das Militär werde die Kartelle „aufspüren, sie töten und ihre Netzwerke in unserer gesamten Hemisphäre zerschlagen – zu den von uns gewählten Zeiten und an den von uns gewählten Orten“, schrieb Hegseth am Montag auf der Plattform X.

Zweiter Schlag innerhalb von zwei Wochen

Es ist bereits der zweite Angriff dieser Art. Anfang September hatte das US-Militär bei einem Schlag gegen ein angeblich mit Drogen beladenes Schiff in der Karibik elf Menschen getötet. Auch in diesem Fall schrieb Trump, mit dem Boot hätte Rauschgift von Venezuela aus in die USA gebracht werden sollen. Das US-Außenministerium erklärte hingegen zunächst, die Drogenlieferung sei wahrscheinlich auf dem Weg nach Trinidad und Tobago oder in ein anderes karibisches Land gewesen.

Unklar war zudem, auf was für einer rechtlichen Grundlage die USA handelten – diese Frage stellt sich auch jetzt.

Anders als beim US-Angriff vor etwa zwei Wochen erwähnte Trump dieses Mal nicht konkret die venezolanische Drogenbande Tren de Aragua. Seine Regierung stuft die Gruppierung als ausländische Terrororganisation ein. Die mächtigste Bande Venezuelas ist in Drogenschmuggel, Schutzgelderpressung, illegalen Bergbau und die Schleusung von Migranten verwickelt. Zuletzt dehnte der Tren de Aragua seine Einflusszone auch auf weitere Länder Lateinamerikas und die USA aus.

Angespannte Lage zwischen USA und Venezuela

Bereits im Wahlkampf hatte Trump immer wieder über den Tren de Aragua gesprochen und beispielsweise behauptet, die Gang würde im US-Bundesstaat Colorado ganze Wohnkomplexe kontrollieren. Örtliche Politiker wiesen diese Darstellung zurück.

Der Konflikt zwischen Venezuela und den Vereinigten Staaten hatte sich zuletzt verschärft. Die US-Regierung hat sieben Kriegsschiffe und ein Atom-U-Boot sowie über 4500 Soldaten in die südliche Karibikregion verlegt, um dort nach eigenen Angaben Drogenschmuggler abzufangen.

Zudem verdoppelte die US-Regierung die ausgelobte Belohnung für Informationen, die zur Festnahme des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro führen, auf bis zu 50 Millionen Dollar (etwa 43 Millionen Euro).

Die US-Justiz wirft dem autoritär regierenden Staatschef vor, in internationale Drogengeschäfte verwickelt zu sein. Maduro warf der US-Regierung seinerseits vor, es eigentlich auf die Bodenschätze des südamerikanischen Landes abgesehen zu haben. Er bezeichnete die US-Militärpräsenz in der Karibik als „größte Bedrohung“ seit einem Jahrhundert. Im Falle eines Angriffs durch die USA drohte er mit bewaffnetem Widerstand. (dpa, Reuters)

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