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Brisante Forderung an US-Konzern : Großbritannien will offenbar Zugriff auf private Dateien von Apple-Nutzern
London verlangt von Apple offenbar einen Blankoscheck, um sämtliche Dateien im iCloud-Speicher auslesen zu können. Ein Vorgehen, das innerhalb westlicher Demokratien laut Insidern ein Novum ist.
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Großbritannien fordert einem Zeitungsbericht zufolge Zugriffsrechte auf verschlüsselte private Dateien von Apple-Nutzern. Die Regierung habe den US-Konzern dazu verdonnert, die Voraussetzungen hierfür zu schaffen, schrieb die „Washington Post“ am Freitag unter Berufung auf Insider. Sie wolle einen Blankoscheck, um sämtliche Dateien im Apple-Cloudspeicher „iCloud“ auslesen zu können.
Innerhalb westlicher Demokratien sei dies ein einmaliger Vorgang. Bislang bitten Strafverfolger Firmen wie Apple nur in begründeten Verdachtsfällen um technische Unterstützung bei der Sicherung von Beweisen. Das britische Innenministerium wollte sich zu diesem Thema nicht äußern. Apple war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.
Apples „Advanced Data Protection“ verschlüsselt in iCloud hochgeladene Dateien von Nutzern, sodass nicht einmal der iPhone-Anbieter selbst diese einsehen kann. Sicherheitsbehörden ist dies ein Dorn im Auge, weil es aus ihrer Sicht die Strafverfolgung erschwert.
Bei einer Anhörung vor dem britischen Parlament hatte Apple im vergangenen Jahr betont, keinesfalls eine Hintertür in seine Produkte einzubauen, die Behörden Zugang zu verschlüsselten Nutzer-Dateien ermöglicht. Eher würde man „Advanced Data Protection“ in Großbritannien vom Markt nehmen. (Reuters)
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