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Burundi: 24 Menschen wegen „homosexueller Praktiken“ angeklagt
Burundi klagt 24 Menschen wegen „homosexueller Praktiken“ an. Seit 2009 wird in dem Land Homosexualität mit einer Gefängnisstrafe von bis zu zwei Jahren bestraft.
Stand:
In Burundi sind 24 Menschen wegen „homosexueller Praktiken“ angeklagt worden. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus Justizkreisen. In dem ostafrikanischen Land wird Homosexualität seit 2009 mit einer Gefängnisstrafe von bis zu zwei Jahren bestraft.
Die Polizei hatte am 23. Februar 17 Männer und sieben Frauen während eines von der Organisation Muco Burundi veranstalteten Seminars in der Hauptstadt Gitega festgenommen. Muco engagiert sich im Kampf gegen HIV/Aids.
„Nach Verhören, die etwa zehn Tage gedauert haben, wurden die 24 vom Staatsanwalt wegen homosexueller Praktiken und Anstiftung zu homosexuellen Praktiken angeklagt“, erklärte Armel Niyongere von der Menschenrechtsorganisation Acat Burundi. Die Angeklagten würden bis zu ihrem Prozess in Haft bleiben, fügte Niyongere hinzu, der seit 2014 im belgischen Exil lebt.
Anfang des Monats hatte Präsident Evariste Ndayishimiye die Bürger seines Landes aufgerufen, Homosexualität aus Burundi zu verbannen. „Ich fordere alle Burunder auf, diejenigen zu verfluchen, die der Homosexualität frönen, weil Gott es nicht ertragen kann“, sagte er. Homosexuelle müssten „verbannt werden, als Aussätzige in unserem Land behandelt werden“, fügte er hinzu.
Der burundische Staat hat nach Angaben der UNO und von Menschenrechtsgruppen in den vergangenen Jahren schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen begangen. So wurden zahlreiche Fälle von Folter, außergerichtlichen Hinrichtungen, sexueller Gewalt und des Verschwindenlassens von Regierungsgegnern gemeldet.
Gegen Burundi wurden internationale Sanktionen verhängt. Im Februar 2022 nahmen Brüssel und Washington Hilfszahlungen an das Land wieder auf. (AFP)
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