Chat-Affäre: Hegseth soll Signal auch auf Pentagonrechner installiert haben

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth soll die Kommunikationsapp Signal auch auf seinem Rechner im Pentagon eingerichtet haben, berichtet die „Washington Post“ unter Berufung auf „drei mit der Angelegenheit vertraute Personen“. Hegseth steht wegen der sogenannten Chatgruppenaffäre unter Druck. Er soll vertrauliche Militärinformationen per Handy-Messenger geteilt haben, unter anderem mit seiner Frau. 

Dem Bericht zufolge ist der US-Regierung die Kommunikation mit Signal grundsätzlich erlaubt, sensible Inhalte sollen darüber aber nicht geteilt werden.

Für die Nutzung im Pentagon habe Hegseth die App von seinem Privathandy auf seinen Arbeitscomputer übertragen, so die „Washington Post“. Da im Verteidigungsministerium ein weitgehendes Handyverbot gelte, habe er sich so schneller mit dem Weißen Haus und seiner Familie austauschen wollen.

Hegseths Sprecher habe dem widersprochen. Der Verteidigungsminister habe „Signal nicht auf seinem Regierungscomputer benutzt und benutze sie auch derzeit nicht“, zitiert ihn die Zeitung.

In Washington gibt es derweilen zunehmend Zweifel, dass Hegseth seinem Job gewachsen ist. Er soll im März vertrauliche Informationen des Verteidigungsministeriums in einer privaten Chatgruppe auf dem Messenger Signal geteilt haben. Dazu hätten „ein Dutzend Personen aus seinem persönlichen und beruflichen Umfeld“ gehört, wie etwa seine Ehefrau, sein Bruder und sein Anwalt.

Wenn Berichte der „New York Times“ und des Senders CNN zutreffen, hätte Hegseth gegen seinen Amtseid verstoßen. Den angeschlagenen US-Demokraten kommt die Affäre gerade recht. Der Pentagon-Chef sei ein Sicherheitsrisiko, gefährde US-Soldaten im Einsatz und müsse zurücktreten oder von Trump entlassen werden, lauten die Forderungen. (Tsp, AFP)