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„Das ist die schwierigste Zeit des Krieges“: Westliche Verbündete beklagen „ernüchternde“ Gegenoffensive
US-Beamte sollen aktuell Fortschritte der ukrainischen Armee für unwahrscheinlich halten. Mehrere Amtsträger äußerten sich dem US-Sender CNN gegenüber kritisch über den Stand der Offensive.
Stand:
Der schleppende Fortschritt der ukrainischen Gegenoffensive ruft einem US-Medienbericht zufolge verhaltene Reaktionen bei westlichen Kriegsinsidern hervor. Der Sender CNN beruft sich hierzu auf Aussagen von Amtsträgern aus den USA sowie weiteren westlichen Staaten.
So sprach der demokratische US-Kongressabgeordnete Mike Quigley von „ernüchternden“ Briefings im Geheimdienstausschuss. Demnach werden darin die Herausforderungen für die ukrainischen Truppen deutlich. „Dies ist die schwierigste Zeit des Krieges.“
Auch ein weiterer - nicht näher genannter - hochrangiger westlicher Diplomat zieht ein verhaltenes Zwischenfazit der Gegenoffensive der Ukrainer. „Dass sie wirklich Fortschritte machen, die das Gleichgewicht dieses Konflikts verändern würden, halte ich für sehr, sehr unwahrscheinlich“, zitiert CNN die Quelle.
Bei der aktuell laufenden Gegenoffensive will Kiew alle von Moskau besetzten Gebiete befreien, darunter die Halbinsel Krim. Doch den CNN-Quellen zufolge verenge sich das Zeitfenster für die ukrainischen Truppen, da sich das Wetter und die Kampfbedingungen mit Blick auf den nahenden Herbst verschlechtern dürften.
Demnach seien die Bedingungen bereits jetzt schwierig. Die russische Seite habe eine Reihe von Verteidigungslinien, von denen die ukrainischen Streitkräfte die erste Linie noch „nicht wirklich durchbrochen“ hätten, erklärte ein hochrangiger westlicher Diplomat in dem Bericht – und fragt: „Wenn die Ukrainer in den vergangenen Wochen nicht in der Lage waren, weitere Durchbrüche zu erzielen, wie groß ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass sie plötzlich mit dezimierten Kräften einen Durchbruch erzielen werden?“
Zugleich verwies ein US-Militär in dem Bericht darauf, dass die mangelnden Fortschritte an der Front ein Grund für vermehrte Angriffe auf russischem Gebiet seien – „um zu versuchen, die russische Verwundbarkeit aufzuzeigen“.
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