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Am Donnerstag ist ein Mann gegen halb vier morgens nach Schüssen an einer Metrostation lebensgefährlich verletzt worden.

© imago/Belga/HATIM KAGHAT

Drei Vorfälle in 24 Stunden: Mann in Brüssel durch Schüsse lebensgefährlich verletzt

In Brüssel ist ein Mann nach Schüssen an einer Metrostation schwer verletzt worden. Es ist nicht der Erste Vorfall diese Woche – die Polizei prüft eine Verbindung zur Drogenkriminalität.

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Waffengewalt in Brüssel hält die Behörden vor Ort weiter in Atem. Am Donnerstag ist ein Mann gegen halb vier morgens nach Schüssen an einer Metrostation lebensgefährlich verletzt worden, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Der Zustand des Mannes sei inzwischen aber stabil.

Erst am Mittwoch waren in der belgischen Hauptstadt offiziellen Angaben zufolge in der Metrostation Clémenceau Schüsse gefallen, Vermummte waren – augenscheinlich mit Sturmgewehren bewaffnet – von Überwachungskameras gefilmt worden. Die Metrostation befindet sich unweit des Brüsseler Südbahnhofs, wo die internationalen Eurostar-Züge abfahren.

Wie die Staatsanwaltschaft der belgischen Nachrichtenagentur Belga sagte, gab es nun innerhalb von 24 Stunden drei Vorfälle dieser Art. Neben den beiden Vorfällen an der Metrostation seien am Mittwoch zwei Menschen nahe der Innenstadt durch Schüsse leicht verletzt worden.

Ein terroristisches Motiv schließt die Staatsanwaltschaft aus. Stattdessen vermuten die Ermittler hinter den Vorfällen Drogenbanden, die ihre Reviere abgrenzen wollen. Nach den Tätern werde gesucht, so die Staatsanwaltschaft.

Im Viertel um den Brüsseler Südbahnhof gab es in der Vergangenheit immer wieder Einsätze gegen Drogenhändler. Belgien gilt mit seinem Containerhafen Antwerpen als eines der Haupteinfallstore für Kokain und andere Drogen in Europa.

Staatsanwalt fordert mehr Polizei

„Wie viele Tote braucht es noch?“, fragte der neue königliche Staatsanwalt Julien Moinil im Sender RTBF. Er verwies auf ein Kind, das vor zwei Jahren bei einer Schießerei im Drogenmilieu bei Antwerpen getötet worden war. Diesmal habe die Polizei ein Einschussloch in der Außenwand eines Kinderzimmers festgestellt.

Moinil forderte dringend Verstärkung für die Polizei, um die kriminellen Gruppen „zu neutralisieren“. Die neue belgische Regierung unter dem flämischen Rechtsnationalisten und früheren Antwerpener Bürgermeister Bart De Wever setzt auf eine „Null-Toleranz-Politik“ gegen Drogenbanden.

Der Bürgermeister von Brüssel-Stadt, Philippe Close, will sich wegen der Gewalttaten mit seinen Amtskollegen aus den Brüsseler Gemeinden treffen, um zu beraten, wie die Verwaltungen reagieren können, wie Belga berichtete. (dpa/AFP)

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