zum Hauptinhalt
Demonstranten in Panama verbrannten ein Bild von Donald Trump.

© AFP/Arnulfo Franco

Nach Drohung wegen Kanal: Demonstranten in Panama verbrennen Trump-Bild vor US-Botschaft

Der designierte Präsident hat angekündigt, dass sich die USA wegen angeblich zu hoher Gebühren die Kontrolle über die Wasserstraße zurückholen könnten. Dies erbost nun auch Einwohner in Panama.

Stand:

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat gedroht, den von den USA gebauten Panama-Kanal nach seinem Amtsantritt wieder unter die Kontrolle der USA zu bringen. Am Dienstag (Ortszeit) verbrannten nun Demonstranten in Panama ein Bild des designierten Staatschef.

Das Volk Panamas habe gezeigt, „dass es in der Lage ist, sein Territorium zurückzuerobern und wir werden es nicht wieder aufgeben“, sagte der Demonstrant Jorge Guzmán der Nachrichtenagentur AFP.

Trump, du Tier, lass den Kanal in Ruhe!

Demonstranten in Panama

Vor der US-Botschaft in Panama-Stadt versammelten sich dutzende Protestierende und skandierten Sprüche wie „Trump, du Tier, lass den Kanal in Ruhe“. Einige trugen Banner mit der Aufschrift „Donald Trump, Staatsfeind von Panama“.

Die USA hatten den Panama-Kanal im Jahr 1914 fertiggestellt. 1977 unterzeichneten der damalige demokratische US-Präsident Jimmy Carter und der damalige panamaische Militärmachthaber Omar Torrijos Abkommen zur Übergabe des Kanals an Panama. 1999 übernahm der panamaische Staat die Kontrolle über die Wasserstraße.

„Panama ist ein souveränes Territorium und der Kanal hier ist panamaisch“, sagte Saúl Méndez, Chef einer Bauarbeitergewerkschaft, die den Protest mitorganisiert hatte. „Donald Trump und sein imperialer Wahnsinn können nicht einen einzigen Zentimeter Land in Panama beanspruchen.“

Trump hatte am Samstag die „lächerlich hohen Gebühren“ kritisiert, die der mittelamerikanische Staat für die Durchfahrt der Verbindung zwischen atlantischem und pazifischem Ozean verlange. Trump schrieb, sollte Panama nicht in der Lage sein, den „sicheren, effizienten und zuverlässigen Betrieb“ des Kanals zu gewährleisten, würden die USA „die vollständige und bedingungslose Rückgabe des Panama-Kanals fordern“.

Der Republikaner schrieb weiter: „Unsere Marine und unsere Handelsflotte sind auf sehr unfaire und unvernünftige Weise behandelt worden“, erklärte Trump zudem und fügte an: „Diese totale ,Abzocke’ unseres Landes wird sofort aufhören.“

Trump, der sich inzwischen auch zu Grönland äußerte, schrieb zu Panama weiter: „Der Kanal wurde nicht zum Nutzen anderer übergeben, sondern lediglich als Zeichen der Zusammenarbeit zwischen uns und Panama. Wenn die moralischen und rechtlichen Grundsätze dieser großmütigen Geste nicht eingehalten werden, werden wir fordern, dass uns der Panamakanal vollständig und ohne Wenn und Aber zurückgegeben wird.“

Panamas Präsident José Raúl Mulino hatte dies zurückgewiesen. Die Souveränität und Unabhängigkeit Panamas seien „nicht verhandelbar“, erklärte Mulino und forderte „Respekt“ für sein Land.

Infolge einer Dürreperiode waren die Schiffsdurchfahrten durch den mit Süßwasser gespeisten Kanal seit November 2023 monatelang eingeschränkt worden.

Die jährlichen Einnahmen der Kanalbehörde beliefen sich nach jüngsten Angaben vom Oktober dennoch auf den Rekordwert von fünf Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 4,8 Milliarden Euro). (AFP, dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })