zum Hauptinhalt

© dpa/Petty Officer 2nd Class Triniti

Druck auf Venezuela: USA verlegen offenbar weitere Truppen und Militärflugzeuge in die Karibik

Die Trump-Regierung erhöht den Druck auf das Maduro-Regime in Venezuela. Laut „Wall Street Journal“ verstärkt es seine Truppenpräsenz in der Region.

Stand:

Die USA haben laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ ihre Militärpräsenz in der Karibik deutlich verstärkt. Demnach verlegte das US-Militär in dieser Woche zahlreiche Flugzeuge für Spezialoperationen sowie mehrere Transportmaschinen mit Soldaten und Ausrüstung in die Region. Offiziell wollte sich die Regierung nicht zu möglichen Einsatzplänen äußern, US-Offizielle bestätigten der Zeitung aber die Vorgänge.

US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt den Druck auf Venezuelas Machthaber Nicolás Maduro erhöht. Er ordnete eine Blockade von Öltankern an, erklärte den venezolanischen Luftraum faktisch für geschlossen und schloss gezielte Luftangriffe nicht aus. Von einer „massiven Armada“ vor Südamerika war die Rede.

Spezialeinheiten für Infiltrationsmissionen

Nach Angaben des „Wall Street Journal“ trafen mindestens zehn CV‑22‑Osprey-Maschinen aus New Mexico ein. Zudem landeten C‑17‑Transporter aus US-Armeestützpunkten in Puerto Rico. In den betreffenden Basen sind Spezialeinheiten stationiert, die für riskante Infiltrations- und Unterstützungsmissionen ausgebildet sind.

„Die Frage, die noch offen ist, lautet: Was soll damit erreicht werden?“

David Deptula, Mitchell Institute for Aerospace Studies

Parallel verstärken die USA ihre Streitkräfte in der Region mit F‑35A‑Kampfjets, elektronischen Kampfflugzeugen und weiteren Kriegsschiffen. „Sie positionieren Streitkräfte, um Maßnahmen zu ergreifen“, zitert die Zeitung David Deptula, pensionierter Generalleutnant der Luftwaffe und Dekan des Mitchell Institute for Aerospace Studies, einem Think Tank für Luft- und Raumfahrt. Die Verlegung solcher Ressourcen deute darauf hin, dass die Regierung bereits einen Aktionsplan beschlossen hat. „Die Frage, die noch offen ist, lautet: Was soll damit erreicht werden?“, sagte er.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Bis 2005 war Venezuela einer der wichtigsten Öllieferanten der Vereinigten Staaten, mit monatlichen Importen von bis zu 60 Millionen Barrel. Die Lage änderte sich dramatisch, nachdem der damalige sozialistische Staatschef Hugo Chávez 2007 die Industrie weiter verstaatlichte und den Besitz von US-Firmen beschlagnahmte.

Der Aufwand, die maroden Ölplattformen in Venezuela wieder in Stand zu setzen, wäre sehr hoch. Für US-Firmen würden sich diese großen Investitionen angesichts der stabilen weltweiten Versorgung und der niedrigen Preise nicht lohnen, sagen Analysten.

Ich weiß nicht, ob das Interesse nur dem Öl Venezuelas gilt“, sagte vergangene Woche auch der linke brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, der angeboten hat, in dem eskalierenden Streit zu vermitteln. (jmi mit AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })