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Ukrainische Soldaten nahe der Frontlinie.

© Reuters/Viacheslav Ratynskyi

„Durchbrüche an der südlichen Frontlinie“: Militärexperte sieht Erfolge bei ukrainischer Gegenoffensive

Die Gegenoffensive der Ukraine zeigt positive Entwicklungen, so Militärexperte Mölling. Kritik aus den USA, die Ukraine konzentriere sich nicht genug auf die Südfront, weist er zurück.

Stand:

Der Militärexperte Christian Mölling von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) sieht Fortschritte bei der Gegenoffensive der Ukraine. „Es gibt erste Durchbrüche an der südlichen Frontlinie“, sagte Mölling den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Freitag.

„Ob die sich weiten lassen, hängt auch davon ab, was die Ukrainer in der zweiten Verteidigungslinie vorfinden“, fügte er hinzu.

„Eine Hypothese besagt, dass die Russen in der jetzigen Phase nicht mehr genügend Manpower haben, um die anderen Verteidigungslinien stark zu besetzen“, vermutete der Experte.

Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass beide Seiten irgendwann aus Erschöpfung in eine Konfliktphase eintreten, in der man zwar weiterhin kämpft, aber keine großen Operationen zustande bekommt

Militärexperte Christian Mölling

Die Ukrainer hätten in den vergangenen Monaten sehr viel militärische Infrastruktur und Logistik der Russen zerstört. Das endgültige Ziel messe sich jedoch an „territorialen Erfolgen“, betonte er.

Russen verlieren bei Bachmut „sehr viele Soldaten“

Kritik aus den USA, dass sich die Ukrainer nicht genug auf die Südfront konzentrierten, wies Mölling zurück. „Ich gehe davon aus, dass die Ukrainer am besten wissen, wie sie diesen Krieg kämpfen können. Im Osten sind sie durchaus erfolgreich. So gelingt es ihnen an der Front nahe Bachmut, in großem Stil russische Infanterie zu vernichten“, betonte der Militärexperte.

Die Russen wollen Bachmut nicht aufgeben. Also müssen sie immer neue Kräfte hineinschicken und verlieren dabei sehr viele Soldaten“, sagte Mölling.

Mölling geht davon aus, dass der Krieg noch lange dauert. „Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass beide Seiten irgendwann aus Erschöpfung in eine Konfliktphase eintreten, in der man zwar weiterhin kämpft, aber keine großen Operationen zustande bekommt“, sagte er. (AFP)

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