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„Eine Schande“: Trump entlässt erste afroamerikanische Chefin der US-Kongressbibliothek
Carla Hayden war die erste Frau und Afroamerikanerin an der Spitze der US-Kongressbibliothek. Demokraten kritisieren ihre Kündigung durch US-Präsident Donald Trump.
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Sie war die erste Frau und die erste Afroamerikanerin an der Spitze der renommierten US-Kongressbibliothek Library of Congress, nun hat US-Präsident Donald Trump die Bibliothekarin Carla Hayden entlassen.
Der Präsident entband sie „mit sofortiger Wirkung“ von ihrem Posten, wie aus einer E-Mail des Weißen Hauses an Hayden hervorgeht, die der US-Senator Martin Heinrich von den oppositionellen Demokraten am Donnerstag (Ortszeit) in Washington verbreitete.
Die Bibliothek äußerte sich vorerst nicht zu der Entlassung. Die Kongressbibliothek in der US-Hauptstadt gilt als die größte weltweit, mit mehr als 20 Millionen Katalogeinträgen für Bücher, Manuskripte, Ton- und Bilddokumente und andere Medien. Hayden leitete die Einrichtung seit 2016, ihr Vertrag lief bis zum kommenden Jahr. Wer ihr nachfolgen soll, war zunächst unklar.
Rechte Aktivisten hatten Hayden vorgeworfen, Kinder in den USA „mit radikalen sexuellen Ideologien zu indoktrinieren“. Wenige Stunden vor ihrer Entlassung erklärte die Trump-nahe Forschungsgruppe American Accountability Foundation, Hayden sei „woke, gegen Trump“ und fördere bei Kindern Ideen über Transpersonen, die ihre biologisch zugeschriebene Identität nicht annehmen.
„Es ist Zeit, sie rauszuschmeißen und einen Neuen für den Job einzustellen!“, forderte die Organisation.
Der Minderheitsführer der Demokraten im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, nannte Haydens Entlassung „eine Schande“. Trump versuche, „Bücher zu verbieten, die amerikanische Geschichte zu beschönigen und die Zeit zurückzudrehen“.
„Während Präsident Trump Bücher verbieten und den Amerikanern vorschreiben will, was sie lesen sollen – oder gar nicht, hat Dr. Hayden ihre Karriere dem Ziel gewidmet, das Lesen und das Streben nach Wissen für alle zugänglich zu machen“, schrieb Senator Heinrich auf X. Trump habe „seinen Angriff auf die Bibliotheken Amerikas auf eine neue Stufe gestellt“. (AFP/Tsp)
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