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Großbritannien, London: Rauch steigt aus dem Grenfell Tower in London auf. Bei dem Feuerinferno im Wohnhochhaus Grenfell Tower am 14. Juni 2017 in London waren 72 Menschen gestorben. Sieben Jahre nach dem Feuer stellt ein Untersuchungsbericht Behörden und Firmen ein vernichtendes Zeugnis aus.

© dpa/Rick Findler

„Einfache Wahrheit ist, dass Todesfälle alle vermeidbar waren“: Behörden und Firmen für Grenfell-Brandkatastrophe laut Untersuchung verantwortlich

Der veröffentlichte Abschlussbericht zur Brandkatastrophe im Grenfell Tower in der britischen Hauptstadt 2017 offenbart verheerende Fehler verschiedener an der Gebäudesanierung beteiligter Akteure.

Stand:

Eine öffentliche Untersuchung zur verheerenden Brandkatastrophe im Londoner Grenfell Tower 2017 hat schwere Versäumnisse von Regierung, Bauindustrie und den am Umbau beteiligten Firmen festgestellt. Die Hauptverantwortung liegt bei den Unternehmen, die an der Wartung und Sanierung des 24-stöckigen Wohnhochhauses beteiligt waren, wie aus dem am Mittwoch vorgelegten fast 1700 Seiten langen Abschlussbericht hervorgeht.

Zudem kritisierten die Verfasser neben den Behörden auf lokaler und nationaler Ebene auch Firmen, die brennbare Fassadenverkleidungen fälschlicherweise als sicher vermarktet hätten. Nicht alle seien in gleichem Maße für die Katastrophe verantwortlich, sagte Untersuchungsvorsitzender Martin Moore-Bick. Doch alle hätten auf die eine oder andere Weise dazu beigetragen. „Die einfache Wahrheit ist, dass die Todesfälle alle vermeidbar waren.“

Im Juni 2017 waren bei dem Großbrand im Stadtteil Kensington 72 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei war das verheerende Feuer von einem defekten Kühlschrank im vierten Stock ausgegangen. Die Bewohner des Grenfell Towers wurden im Schlaf überrascht. Mehrere Menschen vor Ort hatten damals gesagt, es habe keinen Feueralarm gegeben. In den oberen Stockwerken hatten eingeschlossene Bewohner um Hilfe gerufen. Augenzeugen zufolge sollen in der Verzweiflung auch Kinder aus dem Haus geworfen worden sein.

Der Brand gilt als einer der schwersten in der britischen Hauptstadt seit Jahrzehnten. (Reuters)

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